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Radsport Wagner hofft auf das „Nonplusultra“

Radprofi Robert Wagner aus Magdeburg winkt der erste Start bei der Tour de France und ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag bei Lotto Jumbo NL.

Von Thomas Juschus 10.06.2016, 01:01

Magdeburg l Im Herbst seiner Karriere könnte sich für den Magdeburger Radprofi Robert Wagner noch ein lang gehegter Traum erfüllen. Der 33-Jährige steht im vorläufigen 14-köpfigen Aufgebot der niederländischen Mannschaft Lotto Jumbo NL für die Tour de France (2. bis 24. Juli). Und die Chancen für Wagner stehen momentan richtig gut, zum Auftakt am Mont-Saint-Michel zur neunköpfigen Mannschaft zu gehören.

„Bei der Tour zu starten, das wäre richtig cool – das Nonplusultra“, sagte Wagner am Donnerstag. Zwar stand der deutsche Straßen-Meister schon bei Weltmeisterschaften und den beiden anderen dreiwöchigen Landesrundfahrten, dem Giro in Italien und der Vuelta in Spanien, am Start – die große Schleife durch Frankreich (in diesem Jahr 21 Etappen über 3519 Kilometer) fehlt Wagner indes bislang in seiner Rennfahrer-Vita. „Da wäre ich auf jeden Fall gerne mal dabei“, erklärte Wagner mit einer gewissen Vorfreude. Endgültige Klarheit sollen er wie auch der Rostocker Paul Martens nach den deutschen Meisterschaften am 26. Juni in Erfurt erhalten.

Bis dahin gilt es für Wagner und seinen Sprint-Partner Dylan Groenewegen sturz- und verletzungsfrei durch die letzten Rennen zu kommen. Am Sonntag steht beispielsweise Rund um Köln auf dem Programm. Wagner und der 22-jährige Niederländer bildeten in den vergangenen Wochen ein erfolgreiches Gespann. Wagner zog mit seiner Erfahrung die Sprints an, Groenewegen fuhr mehrere Top-Resultate ein – unter anderem einen Etappensieg bei der Tour of Yorkshire. Deshalb will Lotto Jumbo NL neben dem Gesamtklassement auch bei den neun Flachetappen der Tour ein Wörtchen mitreden.

„Dylan hat ordentlich abgeliefert. Ich bin seit April sein letzter Mann – das hat gut funktioniert“, sagte Wagner. Sollte Groenewegen das Tour-Ticket verpassen, wäre wohl auch der Tour-Traum für Wagner geplatzt. „Insofern muss ich in den manchmal etwas hektischen Sprints in den nächsten Wochen nicht nur auf mich aufpassen“, lacht der Wahl-Belgier mit Wohnsitz Kelmis.

Auch abseits der Straße hat Wagner von seinem langjährigen Team positive Signale empfangen – nicht zuletzt aufgrund seiner starken Klassiker-Saison als Helfer von Sep Vanmarcke und als Anfahrer für Groenewegen. Der am Saisonende auslaufende Vertrag wird wohl verlängert. „Lotto Jumbo war für mich erster Ansprechpartner. Ich denke, wir sind uns einig“, sagte Wagner. Für den 33-Jährigen, der seit 2006 als Berufsrennfahrer fährt und gern bis 35 sein Geld als Profi verdienen möchte, scheint sich auch dieser Traum im Herbst seiner Karriere zu verwirklichen.