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Regionalsport Medaillen und Abitur im neuen Jahr

Die Volksstimme hörte sich um, mit welchen Vorsätzen und Wünschen die Sportler aus Sachsen-Anhalt ins Jahr 2018 starten.

Von Janette Beck 30.12.2017, 00:01

Magdeburg l „Dauerläufer“ Frank Schauer (28) wünscht sich, bei der Leichtathletik-EM 2018 in Berlin im Marathon starten zu dürfen: „In einer Zeit von 2:14 Stunden zu finishen, wäre natürlich ein Traum“, so der deutsche Marathon-Meister von 2013, der für den Tangermünder Elbdeichmarathon e.V. startet und im Oktober bei den Titelkämpfen in Frankfurt/Main in 2:16,30 Stunden eine neue Bestzeit aufstellte. Damit hatte der 28-Jährige die EM-Norm fürs Team geknackt.

Bei den Titelkämpfen in Berlin will auch das Magdeburger Diskus-Pärchen Anna Rüh (24) und Martin Wierig (30) mit geballter Power auftrumpfen. Letzterer erklärte zudem: „Ich möchte, dass meine Familie und ich gesund durchs Jahr kommen. Beim der EM ist das Finale Ziel, und ich will mich unter den besten Acht einreihen.“ Lebensgefährtin Anna greift eine neue Bestleistung an. Die steht bei 66,14 m. Und Rüh nimmt sich vor, „meine Familie öfters zu sehen, das kam 2017 etwas kurz“.

Ex-Boxweltmeister Robert Stieglitz hat den Vorsatz gefasst, „auch nach meinem Rücktritt weiter sportlich fit zu bleiben“. Zudem hofft der 36-Jährige, dass auch bei der Geburt seines dritten Kindes im März alles gut geht. „Ich möchte allen die bestmögliche Ausbildung bieten und sie zu guten Menschen erziehen“. Aber auch beruflich will der Ex-Champion durchstarten und im Februar erstmals als erfolgreicher Trainer in Erscheinung treten. „Die Arbeit mit Roman Fress, meinem ersten Schützling, der mir von meinem Promoter Ulf Steinforth anvertraut wurde, macht mir sehr viel Spaß. Ich träume davon, Roman bei SES zum Weltmeister zu machen.“

Kanu-Youngster Moritz Florstedt will sich weiter als „Medaillenhamster“ profilieren: „Dazu muss ich noch mehr und intensiver trainieren. Sportliches Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme an der Junioren-WM. Außerdem will ich meine schulischen Leistungen verbessern.“

Sprint-Ass Thomas Barthel, U-20-Europameister mit der Staffel, hofft, dass es mit ihm weiter durch die Decke geht: „Was ich mir wünsche, kann aber nur dann umgesetzt werden, wenn Menschen, mit denen ich täglich zusammenarbeite, gesund bleiben“, gibt der 19-Jährige zu bedenken. Dazu gebe es noch ein weiteres Großprojekt zu meistern: „Im Frühjahr steht auch noch mit großen Buchstaben das Wort ABITUR im Kalender.“

Johann Steinforth, Magdeburgs Ringer-Hoffnung für die Olympischen Spiele 2020, will auch 2018 „das Optimum aus meinem Körper herausholen“. Soll heißen: „Stärken stärken und Schwächen schwächen.“ Um national und international ein Wörtchen mitreden zu können, „muss ich noch härter trainieren und an den Feinheiten arbeiten“, so der 20-jährge Vize-Meister und EM-Fünfte in der Klasse bis 74 Kilo, der seinem Ringerverein „Roter Stern Sudenburg“ weiter die Treue schwört.

Diskus-Talent Hendrik Janssen (19) will nach einer ziemlich durchwachsenen Freiluftsaison 2018 neu durchstarten. „Meine Vorsätze sind: Führerschein machen, Abitur bestehen, mit dem Männerdiskus die 60-Meter-Marke knacken und bei Meisterschaften der Großen ins Finale der besten acht landen.“

Lothar Müller verspricht indes, sich auch 2018 mit Leib und Seele für die Zerbster Kegler zu engagieren. „Ich wünsche mir, dass wir an die Erfolge der letzten zwölf Jahre anknüpfen können“, so der „Macher“ vom SKV Rot-Weiß. Bereits im Januar und Februar stünden in der Meisterschaft, im Pokal und in der Champions League wichtige vorentscheidende Spiele an. „Entscheidend ist natürlich, verletzungsbedingte Ausfälle zu vermeiden.“ Müller liegt es zudem am Herzen, „die mediale Aufmerksamkeit zu erhöhen, um die Wirtschaftskraft weiter stärken zu können und unsere Fans noch besser zu informieren“.

Eigentlich wollte SCM-Kugelstoßer Dennis Lewke in diesem Jahr die 20-Meter-Marke knacken, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, sagt sich der 24-jährige Sportsoldat: „Ich will fleißig trainieren, damit ich mich weiterentwickle und die Kugel eben 2018 weit fliegt“. Zudem wolle der Vizemeister in Halle seine „duale Karriere weiter forcieren“.

Hoch sind auch die Ziele, die sich Handball-Youngster Robin Danneberg gesteckt hat. Der 17-Jährige, der gerade mit seinem Bruder Yannick sowie den SCM-Teamkollegen Lukas Diedrich und Alex Reimann mit der deutschen U-18-Nationalmannschaft beim Merzig-Cup gefordert ist, ließ per Whatsapp wissen: „Ich möchte bei der U18-EM dabei sein, mich individuell weiterentwickeln sowie ins Halbfinale der deutschen Meisterschaft kommen. Und nicht zu vergessen: Ich möchte mich in der Schule verbessern und gesund bleiben.“

SCM-Kanute Felix Gebhardt (21) will 2018 „endlich meine erste internationale Medaille einfahren“, so der Canadierspezialist, der bei der U-23-WM erneut hauchdünn am Podest vorbeigeschrammt ist. „Und ich möchte mir mehr Zeit für die Familie nehmen, denn das ging in der letzten Zeit etwas unter.“

Teamkollege Yul Oeltze hat eine philosophische Sicht auf die Dinge: „Vorsätze werden nicht nur einmal zum Jahreswechsel gemacht, sondern es gilt, sich jeden Tag aufs Neue Ziele zu setzen und dafür zu arbeiten, um sie zu erreichen. Man sollte damit nicht bis zu einem bestimmten Datum warten“, meint der 24-jährige Kanute vom SC Magdeburg, der 2017 den Durchbruch schaffte und erstmals Europa- und Weltmeister im Zweier-Canadier wurde.

SCM-Handballer Matthias Musche formuliert die Vorhaben aus sportlicher Sicht so: „Ich wünsche mir, dass wir mit der Mannschaft weiter an unserer Entwicklung arbeiten und an die guten Leistungen zum Jahresende anknüpfen.“ Privat gäbe es auch Vorsätze, „aber die behalte ich für mich“. Auf der Wunschliste ganz oben stünden „ein schönes Zusammenleben mit der Familie und Gesundheit“.

Nach dem 3:0 gegen Großaspach im letzten Spiel 2017 und dem Sprung an die Tabellenspitze blickte auch FCM-Trainer Jens Härtel optimistisch nach vorn: „Wir haben zuletzt viel Selbstvertrauen tanken können und es wäre zu wünschen, dass wir auf dieser Erfolgswelle noch ein Stückchen weiterschwimmen können. Ich hoffe, dass wir jetzt einfach dran sind und uns das nicht mehr nehmen lassen.“

Dass Ruder-Weltmeister Maximilian Planer nach dem grandiosen Titelgewinn im Deutschlandachter auch im kommenden Jahr die Messlatte hoch legt, versteht sich von selbst. Ansonsten hält der 26-Jährige vom Ruderclub Bernburg nicht viel von Vorsätzen, „denn man hat ja eigentlich jeden Tag im Jahr die Chance, etwas zu ändern“. Dennoch habe er sich zum ersten Mal seit langem wieder etwas vorgenommen: „Ich will 2018 öfter mal mein Handy ausschalten. Der Zwang, immer erreichbar zu sein, nervt mich.“

Für FCM-Kapitän Christian Beck ist es „nach der grandiosen Hinrunde wichtig, dass wir in der kurzen Winterpause Kräfte sammeln und es in der Rückrunde dann genauso gut machen“. Aus persönlicher Sicht ist der „Knipser“ froh, dass es in den letzten Spielen mit dem Tore-schießen „wieder so gut geklappt hat, und ich hoffe, es kommen noch viele Treffer dazu“.

Last but not least will Rodlerin Tatjana Hüfner buchstäblich die Kurve kriegen. Genauer gesagt, ist es die Kurve neun auf der Olympiabahn von Pyeongchang. Die hat es nach Ansicht der Olympiasiegerin von 2010, die im Februar ihre vierten Winterspiele erleben wird, in sich: „Die Kurve neun ist ein echter Gradmesser. Sie steht in einem ungünstigen Winkel zur darauffolgenden Geraden, die dann auch noch zwei Knicke hat.“ Wenn die 34-jährige Harzerin da sauber durchkomme, sei das die halbe Miete auf dem Weg zu einer weiteren Olympia-Medaille.