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Rudern Appel will aufs Tempo drücken

Ruderer Max Appel vom SC Magdeburg ist im Doppelzweier mit Stephan Riemekasten ins Halbfinale der Europameisterschaften eingezogen.

Von Daniel Hübner 03.08.2018, 01:01

Magdeburg/Glasgow l Über dem Strathclyde Loch, 15 Kilometer südöstlich von Glasgow gelegen, hingen am Donnerstag dicke, graue Wolken, für Max Appel schien trotzdem die Sonne. Im Doppelzweier mit Stephan Riemekasten (Berlin) fuhr der 22-Jährige vom SC Magdeburg bei den Europameisterschaften in Schottland als Vorlaufdritter ins Halbfinale am Sonnabend und ersparte sich damit den Weg über den Hoffnungslauf.

Dabei mussten die Schützlinge des Deutschen Ruderverbandes (DRV) nicht alles geben. „Als wir gesehen haben, dass die Serben sich aufgegeben haben, konnten wir auch das Tempo rausnehmen“, sagte Appel. Gegen die siegenden Polen Miroslav Ziearski und Mateursz Biskup, die zuletzt den Weltcup in Luzern für sich entschieden hatten, waren aber alle chancenlos. Polen gewann mit 6:19,70 Minuten über die 2000 Meter vor Italien (6:30,29) und dem deutschen Boot (6:38,88).

„Bis 1500 Meter war es ein super Rennen von uns“, erklärte Appel. „Wir müssen nur den Übergang von Start auf Strecke noch besser hinbekommen und dürfen nicht ganz so ruhig werden, sondern müssen den Druck halten“, setzte Appel bereits die Vorgabe für die Vorschlussrunde am Sonnabend. Dort wollen Schlagmann Appel und Riemekasten aufs Tempo drücken und mindestens Platz drei belegen, um das Finale am Sonntag zu erreichen. Appel: „Wir müssen im Halbfinale alles geben.“

Derweil zweifelt niemand daran, dass der Deutschland-Achter sein Finale am Sonntag gewinnen wird. Bundestrainer Ralf Holtmeyer erklärte seine Erwartungen nach dem verregneten Trainingstag am Mittwoch: „Der Deutschland-Achter ist als Titelverteidiger angereist und in dieser Saison weiterhin ungeschlagen.“ Das soll sich auch in Glasgow nicht ändern. Mit einem souveränen Sieg im Vorlauf in 5:32,82 Minuten zog die Crew um den Bernburger Maximilian Planer direkt ins Halbfinale ein. Dagegen müssen die mitfavorisierten Briten erst in den Hoffnungslauf: In ihrem Rennen unterlagen sie den Niederländern überraschend deutlich mit 2,28 Sekunden. „Ich würde die Briten noch nicht abschreiben. Vor heimischer Kulisse können sie sich weiter steigern“, meinte Schlagmann Hannes Ocik gegenüber der Deutschen Presseagentur.

Die deutsche Flotte ist in Glasgow in neun der 18 Klassen vertreten. Neben dem Achter und dem Doppelzweier erreichten der Leichtgewicht-Einer und der Zweier ohne der Männer das Halbfinale. Der Vierer ohne der Frauen fuhr direkt ins Finale.