1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Die Reise nach Račice beginnt

Rudern Die Reise nach Račice beginnt

Mit Max Appel und Philipp Syring fahren zwei Ruderer des SC Magdeburg zur Europameisterschaft nach Račice (Tschechien).

Von Daniel Hübner 16.05.2017, 11:59

Magdeburg l Max Appel hatte sich vor Saisonstart das Ziel gesetzt: „Ich möchte mal einen raushauen.“ Das gelang dem Magdeburger erstmals bei den deutschen Kleinboot-Meisterschaften im April in Krefeld mit Platz vier im Einer, womit er sich halbwegs sein EM-Ticket gesichert hatte. Das gelang ihm erst recht am vergangenen Wochenende bei der 99. Hügelregatta in Essen. „Vor allem der Sieg am Sonntag war schon stark, wir sind von Anfang an vorneweg gefahren und haben souverän gewonnen“, erklärte Appel zur taktischen Glanzleistung im Doppelzweier mit Timo Piontek (Koblenz). Bereits tags zuvor hatte das Duo das erste der beiden Rennen beim EM-Ausscheid des Deutschen Ruderverbandes (DRV) für sich entschieden.

Damit hat Appels Reise zur Europameisterschaft nach Račice (Tschechien/26. bis 28. Mai) begonnen. Seiner ersten in der Elite. Am Mittwoch geht es zur Vorbereitung nach Ratzeburg. Bis Essen hatten Appel und Piontek acht Tage lang in Koblenz trainiert. „Wir kannten uns von den Regatten, hatten aber nie gemeinsam im Boot gesessen“, sagte der 21-Jährige vom SCM. Trotzdem war schnell klar, „dass Timo auf Schlag sitzt, weil er vier Jahre älter und erfahrener ist. Ich kann seine Frequenzen sehr gut mitrudern.“

Eine Aussagekraft über die internationale Leistungsfähigkeit haben die Ergebnisse der Hügelregatta freilich nicht. „Für uns ist es wichtig, Erfahrungen bei der EM zu sammeln und uns mit einem guten Ergebnis für die folgenden Weltcups zu empfehlen“, betonte Appel.

Das möchte auch Philipp Syring. Mit einem zweiten Platz am Sonntag in Essen bekam er mit Doppelzweier-Partner Tim Grohmann (Leipzig) endgültig den Fuß ins Nationalteam. In Ratzeburg wird er nun auf seine zweite EM nach 2016 vorbereitet – damals in Brandenburg wurde er Zwölfter im Einer. Diesmal fährt er im Doppelvierer mit Grohmann, Maximilian Fränkel (Offenbach) und Samuel Tieben (Scharnebeck). „Von den Ergometer-Leistungen her ist es der stärkste Männervierer der letzten acht Jahre“, sagte Syrings Heimtrainer Roland Oesemann. Bis auf Tieben fuhren beim DRV-Test im April in Leipzig über 2000 Meter alle unter 5:50 Minuten. An Kraft wird es diesem Boot jedenfalls nicht mangeln.

Für Syring war der Wettbewerb in Essen der versöhnliche Abschluss einer aufreibenden EM-Qualifikation, nachdem er bei den nationalen Meisterschaften in Krefeld schon im Viertelfinale durch eigenes Verschulden gescheitert war. Die Vorbereitung auf die Hügelregatta lief allerdings alles andere als optimal.

Grohmann musste wegen einer Sehnenscheidenentzündung zunächst passen. Nur drei Tage saßen beide in einem Boot. Nach Platz vier am Sonnabend („Ein Tag zum Vergessen“) überzeugte das Duo am Sonntag. „Das war eine deutliche Steigerung“, freute sich der 20-jährige Syring und blickte auf die EM voraus: „Jetzt sind wir auf einem vernünftigen Weg, auf dem wir uns Chancen ausrechnen können. Das wird auf jeden Fall ein Überraschungsvierer.“