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Rudern Kuhnert greift im Einer an

Neue Ziele braucht der Ruderer: Tabea Kuhnert vom SC Magdeburg will 2018 den U-19-Einer fahren. Jan Berend will in der U 23 ankommen.

Von Daniel Hübner 17.09.2017, 01:01

Magdeburg l Mahé Drysdale taugt natürlich zum Vorbild. Der Neuseeländer hat zweimal olympisches Gold gewonnen, er ist fünffacher Weltmeister. Immer im Einer. Ein Einzelkämpfer mit Bilderbuch-Karriere. Tabea Kuhnert möchte den 38-Jährigen trotzdem nicht als ihr Idol bezeichnen, aber „seine Geschichte finde ich sehr beeindruckend“, sagte die Ruderin vom SC Magdeburg. Das war ihr Jahr 2017 übrigens auch. Die 17-Jährige ist in ihrer ersten U-19-Saison Europameisterin im Doppelzweier mit Leonie Menzel (Düsseldorf) geworden und hat bei der Weltmeisterschaft im Doppelvierer Silber geholt. „Ich bin sehr zufrieden, mit den Erfolgen hatte ich nicht gerechnet“, erklärte Kuhnert.

Ursprünglich hatte sie sich Platz acht in der deutschen Rangliste ihrer Altersklasse vorgenommen, um zumindest als Ersatzfrau zu den internationalen Wettbewerben zu fahren. Aber ihr Trainer Roland Oesemann hat oft betont: „Tabea kann kämpfen.“ Nun will sie mit einer besseren Schlagfrequenz noch schneller werden, und vor allem „muss ich den Einer zum Laufen bringen“, so Kuhnert. Denn den will sie künftig fahren. „Der Einer ist unkompliziert, ich kann die Schuld nicht auf andere schieben“, betonte sie.

Kuhnert wird seit dem 1. August von Andreas Leichtfuß trainiert, der gebürtige Potsdamer, der auf vielen Trainerstationen unter anderem für die U-19-Nationalmannschaft der Niederlande verantwortlich war, hat einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Landessportbund unterschrieben. Leichtfuß, 59, und Oesemann, 57, kennen sich schon lange. Unter ihrem neuen Coach will Kuhnert auch im nächsten Jahr „an der JEM und JWM teilnehmen“.

Jan Berend bleibt indes bei Oesemann in der Leistungsgruppe mit Max Appel und Philipp Syring. Berend sowie Paul Pietsch sind die einzigen U-23-Skuller der Grün-Roten. Steven Weidner hat nach seiner dritten medaillenlosen WM-Fahrt in dieser Altersklasse die Karriere beendet. Der 18-jährige Berend könnte nun zufrieden auf die letzte Saison zurückblicken, auch er wurde U-19-Europameister im Doppelzweier mit Simon Schlott (Witten), beide fuhren bei der WM auf Rang vier. Aber gerade letztes Ergebnis ließ sich schwer verdauen. „Das war für uns schon ernüchternd“, gestand Berend.

Ziemlich nüchtern schaut er auch auf die neue Saison voraus: „Ich muss erst mal in die U 23 reinkommen.“ Schlott will das nicht mehr. Er hatte bereits vor der JWM beschlossen, das Rudern aufzugeben. Dieses Duo wird es im nächsten Jahr also nicht mehr geben, aber eine U-23-WM mit Berend soll es in jedem Fall werden.

Dazu „möchte ich mich im konditionellen Bereich verbessern und auch meine Ergometer-Zeit steigern“, erklärte Berend. Die aktuelle liegt bei 5:58 Minuten auf 2000 Metern. Die nächsten Ziele sind also gesteckt. Denn wenngleich ihn die letzte Saison nicht vollständig zufriedengestellt hat, ist ihm ein Eindruck geblieben: „Ich fühle mich auf einem guten Weg.“ Auch ohne Vorbild.