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Handball, Sachsen-Anhalt-Liga TSG Calbe unterliegt in Langenweddingen 25:27 René Hulha: "Jetzt erst recht"

Von Norbert Wulf 02.05.2013, 01:19

Natürlich stand den Handballern der TSG Calbe die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Immerhin hatten sie mit der 25:27 (14:14)-Niederlage beim SV Langenweddingen die vorzeitige Meisterschaft in der Sachsen-Anhalt-Liga verpasst. Doch der Blick ging schnell wieder nach vorn.

Langenweddingen l In einem Spiel zwischen zwei Teams, die sich auf Augenhöhe begegneten, fanden die Gäste nie zu ihrer Linie. TSG-Trainer René Linkohr hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass es "wie im Hinspiel ausgeglichen zugehen würde". Die Vorzeichen bei der Besetzung sprachen allerdings eher für die TSG.

Doch die sonst so gewohnt kompakt stehende Deckung der Saalestädter kam gegen den SVL nur selten zur Geltung. Eigentlich war es Linkohrs Plan gewesen, viele Tore von den beiden Außenpositionen zu verhindern. Doch das "Verdichten" der Räume hat nicht so funktioniert, wie gewünscht.

Trotzdem verlief Hälfte eins ausgeglichen, auch wenn der Gastgeber mal mit 10:7 (16.) führte. Calbe gelang mit viel Mühe der 14:14-Ausgleich zur Pause. Ungewohnt viele Abspielfehler und insgesamt 23 "Fahrkarten" leistete sich die TSG. "Das sind natürlich zu viele Fehlwürfe", so Linkohr.

Zu allem Übel handelte sich Kreisläufer Martin Sowa früh zwei Zeitstrafen (20:59, 24:53) ein. Nils Rätzel ersetzte ihn sowohl im Angriff als auch in der Deckung für die abschließenden fünf Minuten der ersten Hälfte. Auch die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit agierte im Innenblock das nicht eingespielte Duo Felix Kralik/Nils Rätzel. "Da hat es Abstimmungsprobleme gegeben. Das Timing hat gefehlt. Wer tritt heraus, wer bleibt am Kreisläufer dran", so Linkohr. Bitter für die TSG, dass Sowa bei der ersten Aktion nach seiner Einwechslung prompt die dritte Zeitstrafe kassierte (45:27).

Der Plan der Gäste, selbst nach Wiederbeginn vorzulegen, um dann ihr gefährliches Konterspiel zu praktizieren, ging nicht auf. Im Gegenteil setzte sich der SVL nach ausgeglichenem Beginn (17:17) zum 21:17 (43.) ab. Unglücklicherweise verletzte sich Maximilian Weiß beim Zusammenprall mit SVL-Keeper Matthias Krüger so schwer, dass er nach dem Spiel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Zeit lief Calbe langsam davon.

Krüger war es auch, der nun viele Würfe parierte. So rettete Langenweddingen mit viel Kampf den knappen Vorsprung ins Ziel. "Der Sieg war verdient", gab sich Linkohr als fairer Verlierer. SVL-Coach Markus Deinert war voll des LObes. "Wir haben bis zum Schluss durchgezogen. Ich kann meinem Team nur ein Kompliment machen." Schade fand er, dass es wohl erst einmal das letzte Aufeinandertreffen war. "Es gibt nichts Besseres als solche Spiele."

Die TSG schwor sich direkt nach Abpfiff neu ein. "Jetzt erst recht", sagte Spielmacher René Hulha mit Blick auf die beiden ausstehenden Aufgaben in Wittenberg und zuhause gegen Glinde.

Langenweddingen: Krüger, Eisenkolb - Stark (1), R. Schult, Bollmann (11), Rabe (1), Ebert (8), Herrmann (1), Schneider (3), Heine, Rohr (2)

TSG Calbe: R. Kaiser, Wiederjold - Barby (4), Krause (1), Doll, Huhla (7), Roost, N. Kaiser (1), Rätzel (1), Pflug, Weiß (1), Sowa (3), Kralik (3), Hübner (4)

Siebenmeter: SVL 4/5 - Calbe 3/3; Zeitstrafen: SVL 3 - Calbe 4.