Achtelfinale heute gegen die Slowakei nur als Zwischenstation Robben will Fahrt aufnehmen
Durban (dpa). Brasilien im Blick, Deutschland im Kopf, gegen die Slowakei aber wohl wieder nur auf der Bank: Die WM in Südafrika muss für Hollands Superstar Arjen Robben erst noch richtig Fahrt aufnehmen. Nach seinem zwanzigminütigen Kurzeinsatz gegen Kamerun hofft der Flügelflitzer vom FC Bayern München heute im Achtelfinale gegen die "Underdogs" aus der Slowakei in Durban (16 Uhr / ARD) zwar auf mehr Spielzeit.
Volles Risiko wollen Robben und Coach Bert van Marwijk aber noch nicht gehen. "Wir werden nichts überstürzen", sagte van Marwijk vor dem Duell mit dem Überraschungsteam aus Osteuropa – schließlich folgen die vermeintlichen Highlights für die "Elftal" erst nach der ersten K.o.-Runde.
Ein Sieg gegen die Slowakei vorausgesetzt würde der Europameister von 1988 im Viertelfinale womöglich auf Rekordweltmeister Brasilien treffen – und könnte dann einen fitten Robben mit seinen Turbo-Dribblings gut gebrauchen. "Brasilien kann ein Schlüsselspiel für uns werden", sagt Robben, der mit den "Oranjes" endlich den ersten großen Titel gewinnen möchte.
Die Zeit dafür ist reif, findet er und hat auch schon klare Vorstellungen, auf wen die Niederländer im Endspiel treffen. "Ich traue den Deutschen alles zu", sagte der gebürtige Groninger nach seinem WM-Debüt in Südafrika gegen Kamerun. "Sie können alles gewinnen – nur nicht das Finale." Denn auf den Hohn und Spott in München nach einer Niederlage in seinem "Traumfinale" würde Robben nur zu gerne verzichten. "Dann kann ich mir gleich einen neuen Verein suchen", witzelt der 26-Jährige.
Das Lachen ist in sein Gesicht zurückgekehrt, dabei schien der Traum von seiner zweiten WM so gut wie geplatzt. Nachdem er sich im letzten Testspiel gegen Ungarn einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte, hob der Flieger nach Südafrika zunächst ohne Robben ab.
Doch der Angreifer kämpfte verbissen um sein Comeback, reiste nur eine Woche nach dem vermeintlichen WM-Aus ans Kap nach und feierte gegen Kamerun sein Comeback. "Da hat es mich ganz schön durchgeschüttelt, als ich da so an der Seitenlinie stand", bekannte Robben.
Das erste Etappenziel ist mit der Rückkehr auf den Rasen erreicht, nun soll am 11. Juli in Johannesburg die ganz große Belohnung folgen. "Wir haben eine starke Mannschaft, in der viele Spieler den Unterschied machen können", sagt Robben.