Frauen-Volleyball, Landesliga VC 2000 Egeln schließt Hinrunde als Vierter mit Tuchfühlung auf die vorderen Ränge ab "Rumpftruppe" überzeugt gegen Aufstiegsfavoriten
Magdeburg l Die Ungewissheit fuhr mit bei Jens Ruhnow, Trainer des VC 2000 Egeln. Als er am Sonntag die Halle verließ, wusste er noch nicht, ob seine Mannschaft beim 4. Spieltag der Volleyball-Landesliga in Magdeburg die Zielstellung von zwei Punkten einhalten würde. Nach der 0:3 (-15, -24, -21)-Niederlage im Auftaktmatch gegen den MLV Einheit musste der Coach aus privaten Gründen den Ort des Geschehens verlassen. Die Muldestädterinnen fuhren in der zweiten Begegnung des Tages einen 3:0 (19, 19, 20)-Sieg gegen den HSV Wernigerode ein und erfüllten die Vorgabe. So ereilte Ruhnow dann doch noch die positive Kunde von zwei gewonnen Punkten.
Bei diesem Erfolg von einem Pflichtsieg zu sprechen, wäre aufgrund der Konstellation der Egelnerinnen etwas übertrieben. Mit einem Aufgebot von nur acht Spielerinnen traten sie die Reise in die Landeshauptstadt an. Die dünne Personaldecke brachte zudem das Problem mit sich, dass einige auf ungewohnten Positionen agieren mussten. So verrichtete Außenangreiferin Sylke Pillich erneut die Arbeit im Mittelblock, während Stephanie Fritschler, eigentlich auch im Außenangriff zu Hause, als Zuspielerin fungierte. "Das ist dann natürlich nicht das Gelbe vom Ei", gab Ruhnow zu.
Umso zufriedener war der Coach mit dem Auftritt seiner nicht eingespielten "Rumpftruppe". Die bot dem selbst ernannten Aufstiegsfavoriten MLV Einheit im ersten Spiel gehörig Paroli. Dabei schnupperte der VC 2000 sogar an Zählbarem, wenn sich nicht ein völlig verkorkster erster Durchgang eingeschlichen hätte. "Der Gegner war nicht so stark wie erwartet, sondern schlagbar. Wenn wir ihn gleich von Beginn an unter Druck setzen und die Kleinigkeiten abstellen, wäre mehr drin gewesen", analysierte der Coach. So aber ging Satz eins deutlich mit 25:15 an die Landeshauptstädterinnen.
Doch Ruhnow legte vor allem Wert darauf, dass Positive hervorzuheben. "Im zweiten und dritten Satz haben wir sehr gut gespielt." Dabei bot sich Egeln in Durchgang zwei sogar viermal die Chance diesen für sich zu entscheiden. Doch diese vier Satzbälle vergab das Team, teils fehlte das nötige Quäntchen Glück, teils mangelte es an der letzten Konzentration. Mit 24:26 musste das Team diesen Satz knapp abgeben. Der Dritte verlief ähnlich eng, doch auch hier setzte sich am Ende der Favorit mit 25:21 durch. Dabei hatte der VC 2000 zu Beginn mit 6:0 geführt. Hier war der vom Coach angesprochene Druck zu Beginn vorhanden, doch die kleinen Fehler überwogen am Ende. Sicherlich war die nachlassende Konzentration auch der dünnen Personaldecke geschuldet.
Davon war dann im zweiten Spiel des Tages nicht mehr viel zu merken. Egeln erlaubte sich zwar "einige kleine Schwächephasen". Doch am Ende siegte man mit 3:0 (19, 19, 20) gegen den HSV Wernigerode.
Dadurch schließen die Muldestädterinnen die Hinrunde als Vierte ab. So liegt das Team zwar derzeit einen Platz hinter dem Saisonziel Rang eins bis drei, doch aufgrund der Bedingungen in Form von Ausfällen beurteilte der Trainer dieses Resultat als "absolut okay". "Wir wollen in der Rückrunde angreifen und glauben noch fest an unsere Zielstellung."
Lobend hob er die Nachwuchsspielerinnen Franziska Borchert ("Sie hat einen gewaltigen Schritt getan und ist im Damevolleyball angekommen") sowie Marieke Kalies hervor, die als Libera "einen richtig guten Job gemacht hat".
VC 2000 Egeln: Hata, Pyllich, Reikowsky, Fritschler, Brandt, Landmann, Borchert, Kalies