Handball: Letztes Spiel in der EHF-Pokal-Gruppenphase für Manager Schmedt ein Muster ohne Wert SCM ruft in Bacau die Pflicht: Augen zu und durch
Magdeburg l Wie verkauft man ein Muster ohne Wert möglichst attraktiv? Vor dieser Frage stehen die Verantwortlichen beim SC Magdeburg vor dem bedeutungslos gewordenen letzten EHF-Pokal-Gruppenspiel am Sonntag in Bacau (Anwurf 20 Uhr Ortszeit/19 Uhr MEZ). Der Aufwand und die Kosten stehen erneut in den Augen von Manager Marc Schmedt in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Zum zweiten Mal wollen, oder besser müssen, sich die Magdeburger den Luxus eines Charterfluges von Cochstedt aus leisten, um die Belastung für die Spieler vor dem Punktspiel am Mittwoch in Wetzlar ein wenig in Grenzen zu halten. Die Frage nach dem (Un)Sinn stellt sich für Schmedt aber auch unabhängig davon, dass der SCM mit dem Erfolg in Istanbul vor einer Woche den Gruppensieg und den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale schon vor der Partie in Rumänien klargemacht hatte und es auch für die Gastgeber nur darum geht, ob sie am Ende Platz drei oder vier belegen.
Zwar rechnet Schmedt in Bacau mit weitaus mehr Zuschauern und damit besserer Stimmung als in der Türkei, dennoch hatte er bereits unter der Woche erklärt: "In Istanbul herrschten teilweise chaotische Zustände in der Halle. Von den gerade mal 300 Zuschauern waren gefühlt 100 aus Magdeburg. Da kommt nun wahrlich kein internationales Flair auf." Die EHF müsse sich nach einem Jahr Gruppenphase fragen, "ob der jetztige Spielmodus wirklich das Allheilmittel ist", so Schmedt mit Verweis auf die 13-stündige An- und Abreise mittten in den englischen Wochen. "Es gilt zu hinterfragen, ob immer alles, was im Fußball gemacht wird, sprich die Euro-League, auch auf den Handball übertragen werden muss." Trotzdem rufe die Pflicht. Also, Augen zu und durch. Schmedt: "Wir wollen die Gruppenphase mit einem Sieg beenden."
Für Frank Carstens, der auf die Heimstärke des Gegners verweist und darauf, dass die Halle in Bacau mit 2000 Zuschauern recht voll und die Atmosphäre hitzig werden würde, ergibt sich die Motivation für die Spieler aus der besonderen Konstellation heraus: "So bekommen jene Spieler, die ansonsten nicht so viel zum Einsatz gekommen sind, die Chance, unter Wettkampfbedingungen Spielpraxis zu sammeln", sagte der Trainer und dachte dabei neben Tim Hornke, Matthias Musche und Lennart Carstens als möglichen Ersatz für den angeschlagenen Kjell Landsberg auch an Keeper Björgvin Gustavsson. "Zudem ist es für uns ganz wichtig, nach dem Sieg gegen Lemgo im Rhythmus zu bleiben."