Basketball-WM Serbien besiegt – Deutsche Youngster sorgen für Furore
Mit einem sensationellen Zittersieg gegen Vize-Europameister Serbien haben Deutschlands Basketballer bei der WM einen Riesenschritt in Richtung Achtelfinale gemacht. Einen Tag nach der 74:78-Niederlage gegen Medaillen-Kandidat Argentinien entzauberte das junge deutsche Team gestern in Kayseri die Serben nach zweimaliger Verlängerung mit 82:81 (73:73, 69:69, 37:35).
Kayseri (dpa). Vor 3000 Zuschauern in der Kadir Has Arena war Jan-Hendrik Jagla mit 22 Punkten bester Werfer für die jüngste deutsche Mannschaft, die je an einer Basketball-WM teilgenommen hat. Zudem trafen Demond Greene (15), Heiko Schaffartzik (14), WM-Neuling Christopher McNaughton (12) und Steffen Hamann (10) zweistellig für die deutschen Korbjäger, die heute (18.00 Uhr/Sport 1) auf Australien treffen.
In einer hochdramatischen Partie waren es die beiden Routiniers Greene und Jagla, die in der zweiten Verlängerung das Zepter in die Hand nahmen und das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann zum Sieg führten.
Auch ohne Superstar Dirk Nowitzki zeigte die DBB-Auswahl wie schon am Vortag gegen Argentinien keinerlei Respekt vor dem großen Namen des Gegners. Angeführt von Jagla spielte die unerfahrene deutsche Mannschaft erstaunlich routiniert und lag zur Pause völlig unerwartet mit 37:35 in Front.
Bauermann rotierte viel gegen den fünfmaligen Weltmeister, der auf die wegen ihrer Beteiligung an einer Massenschlägerei im Test gegen Griechenland gesperrten Superstars Nenad Krstic und Milos Teodosic verzichten musste. So bekamen Philipp Schwethelm und McNaughton ungewöhnlich viel Spielzeit.
Im Gegensatz zum Argentinien-Spiel, als ein katastrophales drittes Viertel die Niederlage einleitete, konnten die deutschen Riesen ihr Niveau gegen Serbien auch nach der Pause halten. Selbst eine Augenverletzung von Kapitän Hamann brachte die DBB-Equipe nicht aus dem Rhythmus.
19 Sekunden vor dem Ende rettete Aleksandar Rasic die Serben zwar in die Verlängerung, aber dort behielten die Bauermann-Schützlinge die Nerven und holten den wichtigen Sieg, der die Tür zum Achtelfinale weit aufstößt.
Gegen die Argentinier hatte die deutsche Mannschaft am Samstag zum Auftakt noch Lehrgeld bezahlen müssen. Bis auf eine Schwächphase im dritten Abschnitt bot die unerfahrene Mannschaft den mit drei NBA-Profis angetretenen Südamerikanern mit Unbekümmertheit und Leidenschaft Paroli und hatte den Ex-Weltmeister am Ende sogar am Rande einer Niederlage. Beim Stand von 74:75 und noch zehn Sekunden Spielzeit leistete sich Routinier Greene aber einen unnötigen Ballverlust, der die deutschen Siegträume platzen ließ.