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Box-Pressekonferenz zum Schwergewichts-Kampf am Freitagabend in der Bördelandhalle It’s Showtime: Hoffmann gegen Botha

Von Janette Beck 12.05.2009, 05:01

Mit einer äußerst unterhaltsamen Pressekonferenz läuteten gestern Mittag Lokalmatador Timo Hoffmann ( Kampfname: "deutsche Eiche") und Francois Botha ("weißer Büffel") den Countdown für den Schwergewichts-Boxkampf am Freitagabend in der Magdeburger Bördelandhalle ein. Während sich der Lokalmatador in vornehmer Zurückhaltung übte, zeigte sein der Gast aus Südafrika, dass er ein Vollprof ist und das Geschäft versteht wie kaum ein anderer : It‘ s Showtime!

Magdeburg. Bescheiden, zurückhaltend und freundlich wie immer, normale Jeans, schwarzes T-Shirt, kein überflüssiger Schnickschnack – so präsentierte sich gestern Timo Hoffmann bei der Pressekonferenz im Maritim-Hotel. Lediglich durch seine Größe von 2,02 Meter zeigte der SESProf beeindruckende Präsenz. Die besaß allerdings auch Botha, und das, obwohl der "weiße Büffel" ganze 14 Zentimeter kleiner ist als die "deutsche Eiche". Mit verspiegelter Sonnenbrille, schwarzem Piratentuch und stylischem Bart legte der Südafrikaner als "Mr. Coolman" einen großen Auftritt hin.

Dem Gast, am Sonnabend via Berlin-Tegel in Magdeburg eingetroffen, war es dann vorbehalten, das obligatorische Ballyhoo mit seinem Statement einzuleiten. Er habe sich bereits die Stadt angeschaut und nach Eichen gesucht, aber keine gefunden, gab er zunächst zum Besten. Auf den eigentlichen Grund seines Besuches in Magdeburg kommend, trug der 40-Jährige Selbstbewusstsein zur Schau: "Ich bin hierhergekommen, um die deutsche Eiche zu fällen. Ich habe mir zwei Kämpfe von Hoffmann angesehen, er ist ein sehr großer und kompakter Boxer. Aber dennoch kann ich im Ring den entscheidenden Schlag setzen und ich werde gewinnen." Dieser Kampf solle nur der Anfang für ein Super-Comeback in Deutschland sein, wo sich derzeit alle Schwergewichts-Champions aufhalten: "Ich will es noch einmal wissen und Weltmeister werden."

Den Einwand, dass es schwerer werden könnte als gedacht und der sechs Jahre jüngere Hoffmann bis heute der einzige Boxer ist, der mit Vitali Klitschko über volle zwölf Runden ging, schlug Botha achtlos in den Wind. " Das ist mir egal. Solche Kämpfe lassen sich nicht vergleichen. Ich bin ein ganz anderer Boxer und habe meinen eigenen Kampfstil ", erklärte der 112-Kilo-Koloss, der seinerseits auf eine beeindruckende Bilanz verweisen kann : Von 53 Kämpfen hat er nur vier verloren – allesamt gegen absolute " Kracher " ( Wladimir Klitschko, Lennox Lewis, Mike Tyson, Michael Moorer ).

Die Erfahrungen, die Botha seit seinem Profdebüt 1990 in diesen Ringschlachten sammeln konnte,

Francois Botha signierte für die Volksstimme den Original-Spickzettel, mit dessen Hilfe er ein Statement auf deutsch an die Magdeburger Box-Fans richtete.

lassen auch Trainer Warren Hulley optimistisch in den Kampf gehen : " Timo Hoffmann ist zwar ein Fighter, aber ihm fehlt die Reife. Am Ende wird die Erfahrung den Ausschlag geben. "

Die Kampfansage nahm Hoffmann sehr wohl zur Kenntnis, dennoch ließ sich der Zwei-Meter-H üne nicht aus der Reserve locken. Er mimte weiter den netten Boxer von nebenan : " Ich bin nicht der Typ, der vorher auf die Pauke hat, sondern suche die sportliche Herausforderung im Ring. " Der WBF-Weltmeister sei ein großartiger Sportler und habe viel erlebt in seinem Leben. " Aber genau wie er, will auch ich diesen Kampf gewinnen ", so Hoffmann, der mit allem rechnet : " In diesem Duell ist alles möglich – ein K. o in Runde eins, ein Unentschieden, aber auch ein Kampf über volle zwölf Runden. Die Zuschauer werden sicher auf ihre Kosten kommen, denn keiner von uns beiden wird einen Meter zurückweichen. "

Für Promoter Ulf Steinforth ist die 55. SES-Gala " das Highlight des Jahres ". Persönlich und f nanziell sei er dabei ein großes Wagnis eingegangen. Nicht zuletzt deshalb hofft der Box-Manager auch auf eine volle Halle und Super-Stimmung. " Viele haben nicht an das Zustandekommen des Kampfes Hoffmann / Botha geglaubt und uns für Fantasten gehalten, aber hier ist der lebende Beweis. Und ich kann nur eines sagen : Einen solchen Kampf erlebt man am besten live in der Halle. "

Das letzte Wort an diesem Tag aber hatte Show-Man Botha. Wer sonst ? Als übe er gerade für den ultimativen TV-Trailer zum Kampf, holte er einen Spick-Zettel aus der Hosentasche und las in gebrochenem Deutsch vor : " Wird die deutsche Eiche dem Angriff des weißen Büffels standhalten können ? Die Antwort gibt es am Freitag. "