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Boxen  Bösel und Krasniqi mit Respekt voreinander

Wenn Dominic Bösel und Robin Krasniqi am Sonnabend in Magdeburg in den Ring steigen, ist sogar die ARD wieder dabei.

Von René Miller 07.10.2020, 17:11

Magdeburg l Vor wichtigen Kämpfen teilen Boxer auch gerne schon mal mit Sprüchen aus und scheuen selbst vor verbalen Tiefschlägen nicht zurück. Dominic Bösel und Robin Krasniqi sind solche Runden mit Worten vor dem Gang in den Ring fremd. Dazu kennen sich beide durch ihre gemeinsamen SES-Zeiten viel zu gut. Wenn am Sonnabend (23.15 Uhr, ARD) in der Getec-Arena im Duell um die Interims-Krone der WBA und dem WM-Gürtel der IBO im Halbschwergewicht der erste Gong ertönt, soll es aber mit Nettigkeiten vorbei sein.

„Ich werde Robin nicht unterschätzen, aber wenn ich meine Linie durchziehe, dann weiß ich, was passiert. Denn ich habe mir seine letzten Kämpfe angeschaut und bei ihm genug Dinge gesehen, wo ich hart zuschlagen kann. Deshalb bin ich sehr optimistisch, dass ich den Kampf vorzeitig beenden kann“, kündigt Bösel einen K.o.-Sieg an. Als amtierender Champ muss er ja auch mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein in seine erste Titelverteidigung gehen. Was für den Herausforderer auch kein Problem ist. Krasniqi: „Jeder kann seine Meinung und Träume haben. Aber von mir gibt es keine Ansagen. Denn im Halbschwergewicht kann man so etwas nicht planen. Denn da kann jeder Schlag entscheiden und alles verändern.“

Dass sich Bösel richtig strecken muss, weiß auch sein Trainer Dirk Dzemski. Der meint: „Dominic ist gut drauf. Das Training lief hervorragend. Aber Robin ist ein starker Herausforderer. Selbst wenn er fünf Runden hinten liegt, gibt er nicht auf und zieht sich da an jedem Treffer hoch. Dieses Duell müssen und werden wir sehr ernst nehmen.“

Entscheidend wird sein, wie Bösel die lange Pause wegstecken kann. Während Krasniqi im August auf der Seebühne gegen Stanislav Eschner im Ring stand und nach sechs Runden vorzeitig gewann, liegt Bösels letzter Kampf schon elf Monate zurück. Im November 2019 holte er sich in einem packenden Fight vom Schweden Sven Fornling den IBO-Titel und wurde Interims-Champ der WBA. Bösel: „Vor dem Kampf gegen Fornling hatte ich auch eine siebenmonatige Kampfpause. Das hat also nichts zu bedeuten.“ Auch die gestern bei der Pressekonferenz im Hotel Maritim vor ihm liegenden Gürtel sorgen für keinen zusätzlichen Druck. „Ich habe ja in meiner Karriere schon einige Titel verteidigt. Damit kann ich ganz gut umgehen“, so Bösel, der schon Europameister und Interconti-Titelträger war.

Live in der Halle dabei sein dürfen übrigens 2000 Fans. SES-Promoter Ulf Steinforth: „Dass wir vor Publikum boxen dürfen, macht uns stolz. Und es gibt sogar noch einige Restkarten.“