1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Schwarz schlägt Fernandez K.o.

Boxen Schwarz schlägt Fernandez K.o.

Die SES-Boxgala vor 2600 Zuschauern in der Stadthalle hielt, was sie versprach. Tom Schwarz konnte gegen Julian Fernandez gewinnen.

Von René Miller 16.09.2018, 00:27

Magdeburg l Im Hauptkampf des Abends machte Tom Schwarz gegen den Mexikaner Julian Fernandez kurzen Prozess. Der Schwergewichtler siegte nach 133 Sekunden in Runde zwei vorzeitig und verteidigte damit eindrucksvoll seinen WBO-Interconti-Titel. Der Magdeburger war von Beginn an der Chef im Ring und ging ständig nach vorne. Der Mexikaner versuchte zwar die ersten schweren Treffer abzuschütteln, aber Schwarz setzte immer wieder nach. Nur der Gong rettete Fernandez noch in die 2. Runde. Aber auf eine weitere Pause hatte Schwarz keine Lust. Schwarz: „Links unten, rechts oben – das haben wir in der Vorbereitung immer wieder geübt. Das hat auch deshalb super geklappt, weil ganz Magdeburg hinter mir stand."

Im zweiten Hauptkampf des Abends zeigte Adam Deines, dass er nicht umsonst davon spricht, bald Deutschlands bester Halbschwergewichtler zu sein. Angefeuert mit Adam-Adam-Rufen setzte der 27-Jährige seinen wie befürchtet teilweise auch unsauber boxenden Gegner Mustafa Chadlioui permanent unter Druck und holte sich den WBC-International-Silver-Titel. Beim Wiegen durfte sich der Spanier am Freitag nackt hinter einer Decke verstecken. Aber die Schläge von Deines konnte er nicht so einfach abdecken. Doch in Runde 7 packte Chadlioui auch mal richtig seine Fäuste aus und bekam von zwei Punktrichtern diese Runde gutgeschrieben. So zäh der Spanier aber unterm Strich auch war, am Ende siegte Deines klar nach Punkten (117:113, 118:110, 117:112). Deines: „Ein Kampf, der mir viel Erfahrung bringt. Wichtig war, dass ich meine Linie durchgezogen habe. Und das war gegen diesen unbequemen Gegner nicht so einfach."

Im ersten Kampf des Abends hatten sich die Box-Fans kaum hingesetzt, da war schon wieder Schluss. Tom Dzemski machte im Halbschwergewicht mit dem Tschechen Vilem Farkac kurzen Prozess. Nach drei Niederschlägen brach der Ringrichter den Kampf in Runde nach 115 Sekunden ab. Dzemski: „Für mein Selbstvertrauen sind solche Siege schön. Aber demnächst will ich natürlich auch gerne bisschen länger boxen."

Dass es danach bei Roman Fress im Cruisergewicht gegen Jiri Svacina (Tschechien) über sechs Runden ging, war aus Sicht des SES-Boxers unnötig. „Ich habe nicht so richtig in den Kampf gefunden und kann das eigentlich besser machen", so Fress, der gegen den unbequemen Gegner aber einstimmig nach Punkten gewann.

Ausgeglichener war es da schon im Weltergewicht zwischen Phillip Nsingi und dem Niederländer Melvin Wassing. Trotz blutender Nase kletterte Nsingi nach sechs Runden als Sieger aus dem Ring. Nsingi: „Immer wenn ich versuche, zu kämpfen statt zu boxen, bin ich verwundbar. Aber mit meinen tollen Fans im Rücken hat es ja trotzdem gereicht."

Nur der Gong verhinderte im vierten Kampf des Abends, dass Jurgen Uldedaj durch K.o. gewinnt. „Schade! Ich habe zum Schluss vielleicht ein bisschen zu lange gezögert. Aber ich habe den Kampf ja klar bestimmt. Und die Leute hatten ja trotzdem ihren Spaß", freute sich der 21-Jährige über seinen Punktsieg im Cruisergewicht gegen den Franzosen Morgan Dessaux.

Gespannt waren alle auf Mohammed Rabii. Der Superweltergewichtler hatte im Sparring gleich sechs Gegner frustriert nach Hause geschickt. Aber gegen den Brasilianer Anderson Clayton tat sich der frühere Amateurweltmeister aus Casablanca schwerer als erwartet und musste über die acht Runden gehen. Am einstimmigen Sieg ließ er aber keine Zweifel.

Natürlich saß auch jede Menge Sportprominenz am Ring. Unter anderem FCM-Ex-Kapitän Marius Sowislo, FCM-Torjäger Christian Beck, Kanu-Star Yul Oeltze, Rennfahrer Dominique Schaak. Und als Experte beim MDR sprang Dominic Bösel ein, weil Markus Beyer nach einer Bandscheiben-Operation im Krankenhaus liegt.