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Kanu SCM paddelt um Medaillen

Die Magdeburger Kanuten sind ab Freitag bei den deutschen Meisterschaften in Duisburg gefordert.

Von Daniel Hübner 07.08.2020, 08:27

Magdeburg l Detlef Hummelt hat die Vorbereitung auf die deutschen Meisterschaften so ausführlich erklärt, dass die Oberschenkel nur vom Zuhören bereits ins schwere Zucken gerieten. Drei Wochen hatte er Zeit, um mit Yul Oeltze, Michael Müller und Felix Gebhardt auf Kurs nationale Titelkämpfe an diesem Wochenende in Duisburg zu paddeln. Und das lief dann so: „In der ersten Woche haben wir an den Grundlagen gearbeiten, viel Athletik gemacht und sind laufen gegangen. In der zweiten Woche haben wir in Intensitäten trainiert auf den Wettkampfstrecken.“ Nur in den vergangenen Tagen, da sind die Canadier-Fahrer vom SCM in die Regeneration übergegangen, „damit jeder zum Höhepunkt seine beste Leistung geben kann“, erklärt der Trainer.

Die beste Leistung bei einer Meisterschaft, in der 170 Athleten ausnahmslos im Einer an den Start gehen und in 20 Finals (Elite und Junioren) um den Titel kämpfen – und von der Zuschauer ausgeschlossen sind. „Zuschauer können wir leider nicht zulassen“, sagt DKV-Ressortleiter Karl Hauck über die coronabedingten Auflagen. Aber die beste Leistung soll trotzdem zu einem Ziel führen: Edelmetall. „Mit den Jungs habe ich die Vorgabe besprochen, dass wir auf jeder Strecke eine Medaille gewinnen wollen“, berichtet Hummelt. Und zwar über 200, 500 und 1000 Meter, über die die deutschen Meister der Corona-Saison ermittelt werden.

Wie es nach Abschluss der Wettkämpfe weitergeht, wird noch am Sonntagabend auf der Trainertagung entschieden. Dabei ist derzeit nicht die Rede von der Europameisterschaft in Pitesti (Rumänien) im Herbst, denn „die Austragung steht in den Sternen“, sagt Hummelt. Derzeit geht es um den Weltcup vom 23. bis 27. September in Szeged (Ungarn) und die Olympic Hope Games für den Nachwuchs, die am Wochenende zuvor an gleicher Stelle ausgetragen werden sollen. „Einige Athleten aus der Leistungsklasse wollen in Szeged starten“, berichtet der 64-jährige Coach. Die gezielte Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August 2021) soll mit der 40. Kalenderwoche beginnen – also ab dem 28. September.

Hummelt hat „ein gutes Gefühl“ für Duisburg. Die Laktat- und alle anderen medizinischen Tests haben ausschließlich positive Werte ergeben, weshalb er auf Top-Resultate seiner Schützlinge hofft. Während Oeltze und Müller in der vergangenen Woche auch mit dem Nationalkader des Deutschen Kanuverbandes (DKV) im brandenburgischen Kienbaum trainierten, hat sich Gebhardt auf der Zollelbe seinen Feinschliff geholt.

Den haben sich die Kajak-Athleten von Coach Mark Zabel in ähnlicher Art und Weise erarbeitet wie die Teamgefährten im Canadier. „In dieser Woche haben wir das Training individuell gestaltet“, erklärt der 46-jährige Coach. Jeder also nach seinen Bedürfnissen, um die Spannung vor den dreitägigen Meisterschaften hochzuhalten und trotzdem den Körper zu entspannen.

Zabel hat seinen fünf Damen Jasmin Fritz, Nina Krankemann, Julia Hergert, Josefine Landt und Lotti Behling sowie Moritz Florstedt keine konkrete Vorgabe mitgegeben auf den Weg nach Duisburg. Aber Wünsche, die hat der Coach natürlich für die Einer-Rennen – ebenfalls über die 200, 500 und 1000 Meter. Aus diesen Strecken wird wie bei den Canadier-Fahrern eine Rangliste vom DKV gebildet, bei den Kajak-Männern sogar unterteilt in Kurz- und Mittelstrecken-Rangliste. „Ich hoffe, dass sich Moritz gut präsentieren und ein Zeichen für das nächste Jahr setzen kann. Es wäre schön, wenn er sich über die 200 Meter ins A-Finale kämpfen kann“, sagt Zabel, der aber auch die Konkurrenz nicht vergisst: „Bei den Kajak-Männern haben wir in Deutschland den stärksten Kader.“

Bei den Frauen gehen indes nur die Ergebnisse der 200 und 500 Meter in die Ranglisten-Wertung ein. „Die 1000 Meter sind Bonus“, berichtet Zabel. Und sie sind nichtolympisch. Bei Behling und Landt liebäugelt er mit einer vorderen Platzierung in einem B-Finale. Und für Fritz, Krankemann und Hergert ist klar: Sie wollen die Chance auf einen Start bei den Olympischen Spielen im nächsten Jahr in Tokio, also sollten sie sich in die finalen Läufe kämpfen im Feld der insgesamt 24 Damen. Denn der Weg nach Japan führt letztlich über ein Qualifikationsrennen im Zweier-Kajak über 500 Meter, das im nächsten Jahr ausgetragen wird. Mehr gibt es nicht zu erklären, ab Freitag zählt nur noch Vollgas.