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Leichtathletik Kein Wunder für Rüh, Bronze für Riecke

Das weite Diskus-Wunder ist ausgeblieben. Anna Rüh vom SC Magdeburg verpasst in Berlin das WM-Ticket. Lea Riecke vom MSC feiert Bronze.

Von Daniel Hübner 05.08.2019, 08:53

Berlin l Anna Rüh hat sich an die „ganz-oder-gar-nicht“-Regel gehalten. Sie ist Sechste bei den deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion geworden. Mit 60,79 Metern. Rüh muss deshalb nicht mehr zittern um das WM-Ticket für Doha (Katar), für das sie als eine von sechs Diskuswerferinnen die Norm (61,00) des Deutschen Leichtathletikverbandes erfüllt hat in dieser Saison. Sie hat das Ticket schlichtweg nicht gelöst.

Es hat also das weite Wunder vor 34 350 Zuschauern am Sonntag nicht gegeben, auf das auch ihr Trainer Armin Lemme gehofft hatte. Es hat zwei Würfe über 60 Meter und drei ungültige Versuche gegeben, als sie sich beim Abwurf zu weit nach vorn gelehnt hatte und sich abfangen wollte. „Die technischen Defizite hatten sich schon im Training abgezeichnet“, sagte die 26-Jährige.

61,00  Meter hatte sie sich trotzdem gewünscht. „Meine Weite ist eben momentan mein Leistungsstand, nach vorne habe ich derzeit keine Chance.“ Die Zahlen sprechen für sich: Kristin Pudenz (Potsdam) gewann mit 64,37 Metern vor Nadine Müller (Halle/63,99) und Shanice Kraft (Mannheim/63,22), deren Starts in Doha noch nicht sicher sind. Rüh: „Trotzdem bin ich traurig, es ist ja mein Sport, mein Beruf, der mir Spaß macht. Dann ist es bitter, zum Höhepunkt zu Hause zu sitzen.“

Ihr Höhepunkt wird jetzt die Militär-WM in der zweiten August-Hälfte in Mungyeong (China) sein. Das Ziel ist eine gute Weite, um mit gutem Gefühl in die Vorbereitung auf die Sommerspiele in Tokio zu gehen. Dafür will Rüh kein Wunder, dafür will sie Vollgas geben. Um 2020 die Scheibe weit zu werfen.

Eine strahlende Lea Riecke betrat am Sonntagabend die Mixed-Zone des Olympiastadions. Direkt von der Siegerehrung war sie gekommen, um ob ihrer gesammelten Erfahrung, aber auch ihrer gewonnenen Medaille zu schwärmen. "Es war etwas Besonderes, das erleben zu dürfen. Die Atmosphäre war einfach schön", sagte sie nach ihrer ersten Meisterschaft in der Elite. Schon im ersten Versuch legte die 19-jährige Weitspringerin vom Mitteldeutschen SC 6,29 Meter vor. Es gewann Malaika Mihambo mit 7,16 Metern – Weltjahresbestleistung.