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Leichtathleten nehmen nach Berlin die EM im kommenden Jahr ins Visier Nadine Kleinert ist (k)ein neuer Leitwolf

Von Janette Beck 25.08.2009, 05:01

Magdeburg. Nach der WM ist vor der EM. Die deutschen Leichtathleten haben die erfolgreichen Titelkämpfe in Berlin hinter sich gelassen und nehmen als nächstes die Europameisterschaften ins Visier. Auch die drei Magdeburger WM-Teilnehmer Nadine Kleinert, Ruwen Faller und Eric Krüger haben ihr sportliches Navigationssystem auf den neuen Zielort Barcelona 2010 programmiert und hoffen, dass sie auf dem Weg dorthin noch weitere SCM-Talente mitnehmen können.

Nimmt man die Ergebnisse der Berliner WM zum Maßstab, dann würde der Deutsche Leichtathletik-Verband ( DLV ) im kommenden Jahr statt neun 16 Medaillen und statt zwei dann fünf Titel gewinnen. " Die WM hat uns Rückenwind, Mut und Selbstvertrauen für die Zukunft gegeben. Wir haben den Generationswechsel geschafft und eine gute Perspektive für die EM ", ist auch Verbandspräsident Clemens Prokop optimistisch.

Wenn es mit der Vorbereitung auf Barcelona Ende September losgeht, heißt es nicht nur im Training " The same procedure as every year ", sondern auch : Neuer Leitwolf gesucht. Nach dem Karriereende von Franka Dietzsch, der " Mutter der Kompanie ", und Weltmeisterin Steffi Nerius ist unklar, wer den DLV-Athleten als Leitfigur die Richtung nach Barcelona vorgibt.

Vizeweltmeisterin Nadine Kleinert könnte eine Kandidatin für den verantwortungsvollen " Nebenjob " sein. Und zumindest was die erfolgsverwöhnte Disziplingruppe Wurf / Stoß betrifft, scheint die Magdeburgerin gesetzt : " Für mich ist Nadine in Zukunft auf jeden Fall ein Fixpunkt – allein schon wegen der regionalen Nähe, denn sie ist die erfolgreichste und erfahrenste Athleten im Team ", erklärte die 23-jährige Hallenserin Nadine Müller, WM-Sechste im Diskuswurf.

Und doch scheint es fraglich, ob " Kleini " wirklich als neues Alphatier voranschreitet. Und das nicht nur, weil sie " in meinem Alter nur noch von Woche zu Woche und nicht von Jahr zu Jahr " denkt. Die 33-Jährige, die unter den Fittichen von Trainer Klaus Schneider zur Spitzenathletin reifte und seit 1997 insgesamt acht Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften gewann, sieht sich gezwungenermaßen als Einzelkämpfer : " Ich habe jahrelang um Anerkennung gekämpft und mich geärgert, dass wir Kugelstoßer trotz großer internationaler Erfolge ina Abseits gestellt wurden ", so Kleinert, die man unter den 17 deutschen Gesichtern, mit denen für die WM geworben wurde, vergeblich suchte. " Inzwischen tangiert mich das alles nicht mehr, ich kämpfe jetzt nur noch für mich und meinen Trainer. "