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Olympia Auftaktsieg für deutsche Handballer

Deutschlands Handballer sind erfolgreich auf die olympische Bühne zurückgekehrt. Die Europameister überzeugten gegen Schweden.

07.08.2016, 18:19

Rio de Janeiro (dpa) l Die deutschen Handballer haben gleich zum Olympia-Auftakt in Rio de Janeiro die "richtige Welle" erwischt. Der Europameister gewann am Sonntag sein Auftaktspiel in der Vorrunden-Gruppe B gegen Schweden mit 32:29 (18:15). Durch den Erfolg verschaffte sich das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson eine gute Ausgangslage für das Erreichen des Viertelfinals.

"Das war ein gelungener Turnierstart von uns", stellte der isländische Coach zufrieden fest. "Wir waren einen Tick stärker und haben verdient gewonnen." DHB-Vizepräsident Bob Hanning lobte das noch junge Team nach dem Sieg über den Olympia-Zweiten von London: "Das war ein ganz großer Schritt nach vorne für diese Mannschaft, denn keiner hat Erfahrung bei Olympia."

Vor 8000 Zuschauern zeigte die deutsche Mannschaft beim ersten Olympia-Auftritt seit den Spielen in Peking vor acht Jahren eine insgesamt überzeugende Leistung. Nur in den Anfangsphasen der beiden Halbzeiten hatte sie ein paar Probleme. "Wir waren zum Schluss etwas cleverer und haben in der Abwehr besser zugepackt", meinte der Gummersbacher Julius Kühn, der mit acht Treffern bester deutscher Werfer war. "Hoffentlich geht es so weiter. Ab jetzt konzentrieren wir uns auf Polen." Die Polen sind am Dienstag nächster Gegner. Danach folgen im Zwei-Tage-Rhythmus Brasilien, Slowenien und Ägypten.

Trainer Sigurdsson hatte zuvor gehofft, dass seine Spieler zum Turnierstart die "richtige Welle" treffen würden. Doch zunächst benötigte seine Mannschaft ihre übliche Anlaufzeit. Die Schweden lagen anfangs in Führung, ehe Tobias Reichmann in der achten Minute mit einem seiner sechs Treffer zum 4:4 erstmals den Ausgleich schaffte. Drei Minuten später ging das DHB-Team durch seinen Kapitän Uwe Gensheimer erstmals beim 6:5 auch in Front. Pech für die Schweden: Der Kieler Rückraumspieler Lukas Nilsson (7.) fiel schon früh wegen einer Fußverletzung aus.

In der Folgezeit steigerte sich auch EM-Held Andreas Wolff im Tor und zeigte einige Paraden. Die Deckung stand stabil, im Angriff spielte das Team konsequent und schnörkellos. Vor allem der wuchtige Kühn war von den Schweden nur schwer zu halten und traf allein in der ersten Halbzeit schon sechsmal. Die Auswahl von Trainer Sigurdsson lag beim 14:11 (23.) durch Fabian Wiede erstmals mit drei Toren vorn und verteidigte den Vorsprung bis zur Pause.

Beide Mannschaften versuchten, die seit dem 1. Juli geltenden neuen Regeln zu nutzen und spielten unter anderem immer wieder mit einem zusätzlichen Feldspieler statt des Torwarts – was bisweilen aber schiefging. So gelang Torwart Wolff sein zweiter Länderspieltreffer (13:11/23.), als er den Ball ins verwaiste Tor der Schweden warf. Dennoch meinte Sigurdsson zu den neuen Regeln: "Sie haben das Spiel nicht entscheidend beeinflusst."

Nach dem Wechsel taten sich die EM-Champions wie schon zu Beginn in Halbzeit eins etwas schwer. Zwar gingen sie beim 20:16 (37.) erstmals sogar mit vier Toren nach vorn, doch beim 23:23 (47.) waren die Nordeuropäer nach einer Vier-Tore-Serie wieder dran. Erst beim 29:26 (55.) durch Paul Drux standen die Zeichen endgültig auf Sieg.

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