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Kanurennsport Halbzeit für SCM im Olympiazyklus

Für die Canadierfahrer des SC Magdeburg wird es in einer Woche in Duisburg richtig ernst.

Von Klaus Renner 07.04.2018, 01:01

Magdeburg l Die SCM-Starter um den Weltmeister Yul Oeltze, Michael Müller und Felix Gebhardt sowie die Neubrandenburger Neuzugänge Justus Land und Nick Dürrbandt treten bei der ersten von zwei Qualifikationen für die deutsche Nationalmannschaft an.

Auf dem Gelände der SCM-Kanuten auf dem Magdeburger Werder herrscht dieser Tage ein einziges Gewimmel. Kajak- wie Canadierfahrer sind aus den Winter-Trainingslagern in Kienbaum, Florida und Italien zurück und durchpflügen mit ihren Paddeln nun die Zollelbe. Erstes Ziel der kompletten SCM-Crew der Kanu-Leistungsklasse ist die erste von zwei Qualifikationen des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) am kommenden Sonnabend auf der Duisburger Wedau. Zur Halbzeit des Olympia-Zyklus auf dem Weg nach Tokio 2020 müssen die Athleten ausschließlich in Einer-Booten über die Sprintdistanz von 200 oder 250 m sowie die Langstrecke von 2000 m Farbe bekennen. Erst am 4. Mai zur zweiten Qualifikation geht es über die gewohnten Wettkampfstrecken von 500 m und 1000 m.

Detlef Hummelt, in Wolmirstedt beheimateter Bundestrainer, der beim SCM die Canadier der Leistungsklasse unter seinen Fittichen hat, schätzt jedoch ein: „Hohe Erwartungen haben wir vor allem an Yul Oeltze, Michael Müller und Felix Gebhardt. Für sie gilt es, sich für die Auswahlboote zu qualifizieren. Ich hoffe, dass sich Yul und Michael in das A-Team fahren. Sollte dies Felix nicht gelingen, könnte er sich jedoch mit seinen 21 Jahren für die U-23-WM empfehlen.“

Besser stehen die Chancen für die Teilnahme am Weltcup in Duisburg, der ersten internationalen Bewährungsprobe, den der DKV aus trainingsmethodischen Gründen als einzigen in dieser Saison besetzen will. Grund: Jede Nation darf pro Klasse zwei Boote ins Rennen schicken. Anders bei einer WM, wo je Nation nur ein Boot pro Klasse an den Start gehen darf.

„Alle fünf haben seit Herbst vergangenen Jahres gut und verletzungsfrei trainiert.“ Sie fanden dabei, so Hummelt, „in den Winter-Trainingslagern in südlichen Gefilden nahezu optimale Bedingungen vor“.

Hauptsponsor ist, und der Coach weiß, wovon er in seiner äußerst materialintensiven Sportart spricht, der SCM: „Der Verein steht an erster Stelle. Er bezuschusst zum größten Teil die Lehrgänge und das Bootsmaterial.“ Im gleichen Atemzug bricht Detlef Hummelt aber auch eine Lanze für den Olympiastützpunkt, der als „Serviceleister zum Beispiel für die Laufbahnberatung der Sportler, die medizinische Betreuung der Sportler und die Messtechnik unverzichtbar ist“.

Hinzu kommen zumeist persönliche Sponsoren, deren Wirken äußerst hilfreich für die Aktiven ist. Yul Oeltze (24) hat bei der Bundespolizei eine Ausbildung absolviert, Michael Müller (25), jetzt Sportsoldat bei der Bundeswehr, hat sich beim Energiedienstleister Getec zum Industriemechatroniker qualifiziert. Felix Gebhardt (21) hat seine Ausbildung bei der Bundesnetzangentur abgeschlossen und in eine Festanstellung übernommen worden.