1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Mundschutz prägt das Bild

Mein Olympia Mundschutz prägt das Bild

Der Norovirus geht in Pyeongchang um - selbst beim Frühstück müssen sich Journalisten schützen.

Von Lars Becker 09.02.2018, 23:01

Am Eingang zum großen Speisesaal im Olympischen Medien-Dorf steht eine rigorose Frau mit Mundschutz. Sie sprüht allen, die sich am riesigen Büffet Frühstück holen wollen, ein Desinfektionsspray auf die Hand. Das ist eine aus Europa eher ungewohnte Einstimmung aufs Essen, aber sie hat einen ernsten Hintergrund. Rund um Pyeongchang grassiert das Norovirus, das Menschen mit einem Brechdurchfall für ein paar Tage schachmatt setzen kann.

Das Olympia-Organisationskomitee verschickt deshalb täglich mehrere Informationen, die genaueste Details über die neueste Zahl der Infizierten enthalten. Zuletzt waren 128 Menschen aus dem Olympia-Umfeld betroffen, darunter Sicherheitskräfte, Polizisten und Küchenkräfte. Überschrieben sind die Pressemitteilungen mit dem Titel „Norovirus-Outbreak“. Das erinnert natürlich an den Kino-Kassenschlager „Outbreak“ aus den 90ern mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle. Der Film über den Ausbruch eines tödlichen Virus wurde damals auch deshalb zu so einem Erfolg, weil es in der realen Welt gleichzeitig eine Ebola-Epidemie gab.

Auch die Norovirus-Fälle von Pyeongchang sind momentan nur deshalb weltweit ein Thema, weil zufällig gerade die Olympischen Spiele stattfinden. Gerade in der kalten Jahreszeit sind derlei Ausbrüche in Südkorea nämlich nicht unüblich, wie der Chef des Gesundheitsamtes mitteilte. Er empfiehlt strikte Hygiene. Mundschutz und Desinfektionsspray werden also das Bild dieser Olympischen Spiele mitprägen.

Autor Lars Becker (48) ist zum zwölften Mal bei Olympischen Spielen dabei, davon zum sechsten Mal bei Winterspielen. Lieblingssport: Skicross wegen der Action – und weil seine Kinder es auch gern fahren.