Rodeln Eggert rauscht zum vierten Titel
Mit einem Husarenritt hat sich der Rodler Toni Eggert im Doppelsitzer mit Sascha Benecken den vierten WM-Titel gesichert.
Königssee/Magdeburg l Die Bahn wurde von Starter zu Starter langsamer. Die Doppelsitzer verloren an Geschwindigkeit. Blieben Toni Eggert/Sascha Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt als einzige im ersten Durchgang noch unter 50 Sekunden auf der 1237 Meter langen Bahn am Königssee, mussten auch sie im zweiten Lauf gegen das nachlassende Eis kämpfen. Und diesen Kampf gewannen der Ilsenburger Eggert und sein Sozius überlegen.
Eggert/Benecken haben es tatsächlich geschafft und ihren vierten Titel in Folge bei einer Rennrodel-Weltmeisterschaft im olympischen Wettbewerb geholt. Am Sonnabend verwiesen sie mit einer Gesamtzeit von 1:39,931 Minuten die deutschen Konkurrenten Wendl/Arlt, die am Vortag noch den WM-Titel im Sprint gewonnen hatten, mit 0,155 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz. Dritte wurden die Letten Andris und Juris Sics, die sogar 0,660 Sekunden nach Eggert/Benecken ins Ziel kamen.
"Es ist ein unglaublich schönes Gefühl", strahlte Eggert in der ARD. "Wir hatten nicht den besten Saisonstart, aber wir haben nichts über Bord geworfen und in den letzten Wochen mit sehr viel Aufwand an unserem ganzen System gearbeitet." Und sind dafür belohnt worden. Übrigens mit einem Rekordtitel: Denn viermal WM-Gold im olympischen Wettbewerb hatten bislang nur Patric Leitner/Alexander Resch gewonnen.
Der 32-jährige Eggert und Benecken (30) hatten sich viel vorgenommen, das erklärte schon ihre Körpersprache am Start. Athletisch stark und mit elf Paddelschlägen brachten sie den Schlitten in den Eiskanal. Während sie im ersten Durchgang noch im unteren Teil Zeit verloren und zur Hälfte des Rennens mit lediglich zwei Tausendstelsekunden und damit fünf Zentimetern führten, gelang Eggert/Benecken im zweiten Lauf ein wahrer Husarenritt zum vierten Titel. Zuvor hatten sie in Innsbruck 2017, Winterberg 2019 und Sotschi 2020 Gold gewonnen.
