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EM in Rotterdam Springreiter bei Europameisterschaft nur noch Zweiter

Nach einem makellosen Auftakt läuft es für die deutschen Springreiter im zweiten EM-Springen nicht so reibungslos. Trotzdem ist Gold noch in Reichweite.

Von Michael Rossmann, dpa 22.08.2019, 13:16

Rotterdam (dpa) - Weltmeisterin Simone Blum legte wieder glänzend vor - aber zwei Kollegen patzten und ließen die Stangen purzeln. Dadurch haben die deutschen Springreiter bei der Europameisterschaft in Rotterdam ihre führende Position verloren.

Einen Tag nach vier fehlerfreien Runden und Platz eins im Zeitspringen fiel das Quartett in der ersten Runde des Nationenpreises auf Rang zwei zurück. "Ich muss mich erst beruhigen", sagte Bundestrainer Otto Becker nach einem nervenaufreibenden Springen mit zwei Null-Runden und zwei Mal acht Strafpunkten für sein Team. "Das war eine Achterbahnfahrt", gestand der Coach, der am Ende mit Platz zwei noch zufrieden war.

Hinter Belgien mit 11,07 Strafpunkten liegt seine Mannschaft mit 12,22 nur knapp dahinter und hat sich so die Chance auf Gold erhalten. Dann folgt Großbritannien (13,41). "So ist noch alles drin", sagte der Bundestrainer.

Die hoffnungsvolle Position rettete Daniel Deußer mit seinem abschließenden Null-Fehler-Ritt. In der Einzelwertung liegt Deußer nun mit Tobago als bester Deutscher auf Platz vier. Es führt der Brite Ben Maher mit Explosion vor dem Schweizer Steve Guerdat mit Bianca.

Eine glänzende Leistung zeigte wie am Vortag Simone Blum. Die Weltmeisterin ritt mit Alice eine perfekte Runde. "Ich genieße jeden Moment", kommentierte die 30-Jährige aus dem bayrischen Zolling ihren Auftritt. "Es war wieder eine schöne Runde, ich bin einfach glücklich darüber. Alice ist hier toll drauf, sie macht es mir leicht."

Im Gegensatz zum Zeitspringen am Mittwoch gab es diesmal keine drei weiteren fehlerfreien Runden durch die Kollegen. Der nach Blum startende Christian Ahlmann kassierte mit Clintrexo acht Strafpunkte. "Zwei Fehler – das hatte ich mit anders vorgestellt", sagte der 44-Jährige aus Marl. Er spürte im Parcours früh die Probleme, meinte aber: "Wenn das mit dem Hebel umlegen so einfach wäre." Seine Devise für die entscheidende Runde am Freitag: "Ich muss es besser machen."

Das gilt auch für Marcus Ehning. Wie Ahlmann kassierte der 45-Jährige aus Borken mit Comme Il Faut acht Strafpunkte. "Das ist in unserem Sport so", kommentierte Ehning die beiden Abwürfe mit seinem Hengst: "Das sind zwei Fehler, die passen nicht zum ihm." Selbstkritisch fügte der dreimalige Weltcupsieger an: "Am Ende hätte ich besser reiten müssen."

Dass es nicht schlimmer kam, hatte das Team Deußer zu verdanken. Der Schlussreiter blieb cool und kam ohne Strafpunkt ins Ziel. "Ich bin sehr froh, dass Daniel null geblieben ist", sagte der Bundestrainer. Der Reiter meinte: "Man hat gesehen, wie eng es ist und wie schnell es gehen kann." Daher hält Deußer "Gold durchaus noch für möglich".

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