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Handball, Sachsen-Anhalt-Liga SG Lok Schönebeck unterliegt dem Dessau-Roßlauer HV II mit 26:34 (14:15) Starke Teamleistung überfordert den Gegner zeitweise

24.12.2012, 01:27

Schönebeck (bjr) l Die Frage, ob Martin Schröder dem Spiel der SG Lok noch einmal die entscheidende Wende hätte verleihen können, ist spekulativ. Sicher hingegen ist, dass die Schönebecker Handballer ohne Schröder im Spiel der Sachsen-Anhalt-Liga am Sonnabend dem Dessau-Roßlauer HV II mit 26:34 (14:15) unterlagen.

Für Lok-Trainer Dirk Heinrichs war die Sachlage klar. Er bewertete die Szene gleichermaßen als "Schlüsselsituation" wie auch als "nicht nachvollziehbar". In der 39. Minute wurde Schröder im Angriff noch vor dem Wurfversuch festgehalten, beförderte den Ball dennoch in die Luft und traf den Abwehrspieler, der sich vor ihm aufgebaut hatte, im Gesicht. Das Stendaler Schiedsrichtergespann wertete die Situation als Unsportlichkeit und besah den Schönebecker Rückraumspieler mit der Roten Karte. Heinrichs: "Bis dahin war Martin Dreh- und Angelpunkt in unserem Spiel. Durch diese Entscheidung haben wir nicht nur eine wichtige Bezugsperson auf dem Feld, sondern auch das Spiel verloren."

Die Aussage des Trainers stimmte am Sonnabend und doch wieder nicht. Denn dass die SG Lok den Favoriten bis in die zweite Halbzeit hinein nicht nur ärgerte, sondern ihn zwischenzeitlich sogar mit 13:10 (21.) und 14:11 (24.) beherrschte, war zwar auch, aber eben nicht allein Schröders Verdienst. Eine starke Mannschaftsleistung war ausschlaggebend. Im Angriff überforderten die Schönebecker die Gäste oft mit hohem Tempo, probierten es auch nach Gegentoren stets über die zweite Welle und konnten wenn überhaupt nur durch siebenmeterwürdige Fouls gestoppt werden. Eine bis zum Ende der ersten Hälfte geringe Fehlerquote tat ihr Übriges. In der Abwehr überzeugten der starke Mittelblock und Torhüter Felix Lux, der im ersten Durchgang mit neun wichtigen Paraden glänzte.

Doch schon vor der Pause zog Hektik ein. Angriffe in Unterzahl wurden nicht ausgespielt, so dass der DRHV II auf 14:13 (26.) verkürzte, zur Halbzeit gar selbst mit einem Tor in Führung lag. "Was uns anfänglich gut gelang - in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr zu gehen - hat nicht mehr so gut funktioniert. Das Timing in den Aktionen stimmte nicht", bemängelte Heinrichs mit Blick auf die nachlassende Offensivleistung.

Erschwerend zu Schröders Ausschluss kamen zwei Zeitstrafen gegen David Weist und Steffen Kliem hinzu, so dass sich die Gäste in teils dreifacher Überzahl vorentscheidend auf 23:16 (41.) absetzten.

Wenngleich es die SG Lok also verpasste, für die große Überraschung zu sorgen, fiel Heinrichs Fazit nicht unversöhnlich aus: "Bis zur 40. Minute stand der Sieger nicht fest. Mit acht Toren Differenz blieb die Niederlage auch noch im Rahmen. Ich denke, dass wir aus diesem Spiel Positives mitnehmen können."

SG Lok Schönebeck: Lux, Knörich - Bruchno, Tomm (1), Mennecke (7), Weist (2), Krause, Kazmierowski (5/4), Benkert, Schröder (2), Engelhardt (4), Kliem (4/1), Meißner (1)

Siebenmeter: Lok 7/5 - DRHV II 5/4; Zeit- strafen: Lok 3 - DRHV II 2; Rot: Martin Schröder (39., Unsportlichkeit) -Lok