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Deutsche Eishockey Liga Start der DEL: Modus, Hintergründe und Sorgen

Zweimal wurde der Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga verschoben, am Donnerstag geht es endlich los. Der erzwungene Verzicht auf Zuschauer ist nicht die einzige Besonderheit einer ungewöhnlichen - und riskanten - Spielzeit.

17.12.2020, 06:03
Roberto Pfeil
Roberto Pfeil dpa

Köln (dpa) - Mit dem prestigeträchtigen rheinischen Derby Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG startet die Deutsche Eishockey Liga am Donnerstag (19.30 Uhr/MagentaSport) endlich in eine ungewöhnliche Saison.

Zuschauer werden nicht dabei sein. Wegen der Coronavirus-Pandemie haben die Clubs nun doch eine gesamte Saison ohne Zuschauer geplant. Das galt lange als undenkbar.

FINANZEN: Im Zuge der Lizenzierung im Sommer wurden die Spieler gewissermaßen zum Verzicht auf 25 Prozent ihres Gehalts gezwungen. Im Zuge dessen gründete sich die Spielergemeinschaft SVE. Um in die Saison starten zu können, verzichten die Profis teilweise sogar auf weit mehr als die 25 Prozent ihrer Gehälter. Hinzu kamen Staatshilfen in Höhe von bis zu 800.000 Euro pro Club sowie Zuwendungen von Gönnern und Sponsoren. Zudem sanken die Etats im Schnitt um rund die Hälfte. Nach zweimaliger Verschiebung des Saisonstarts kann es nun losgehen.

MODUS: Gespielt wird an 38 statt an 52 Spieltagen bis Mitte März. Ähnlich wie in der NHL wird nun nahezu täglich gespielt, um dem TV-Partner MagentaSport entgegenzukommen. Die Liga wird unterteilt in eine Nord- und eine Südgruppe, um die Reisen zu reduzieren. Die besten vier Teams pro Gruppe sollen anschließend in verkürzten Playoffs den Meister ausspielen.

FAVORITEN: Die üblichen Verdächtigen: die Adler Mannheim und der EHC Red Bull München. Es gibt aber auch Stimmen in der Liga, die sich gerade jetzt in einer Saison voller Unwägbarkeiten einen Überraschungschampion vorstellen können.

CORONA-TESTS: Dreimal pro Woche wird bei den Clubs getestet. Die Kosten müssen die Vereine tragen. Spiele sollen so lange stattfinden, wie die Teams mindestens einen Torhüter und zehn Feldspieler zur Verfügung haben. Indes ist der Liga die Gefahr von Spiel-Ausfällen bewusst. Deshalb gibt es auch ein bestimmtes Prozedere, um die Tabelle am Ende darzustellen: Dafür werden im Zweifel die errungenen Punkte durch die Anzahl der absolvierten Spiele geteilt. Ein Team kann sich nur dann für die Playoffs qualifizieren, wenn es mindestens die Hälfte der Hauptrundenspiele absolviert hat.

ÄNGSTE: Offiziell sind die meisten Clubs einfach nur froh, dass endlich wieder gespielt wird. Doch natürlich bezeichnen auch einige diese Spielzeit als Wagnis. "Eine Saison ohne Risiko? Gibt es momentan nicht", sagte Kölns Geschäftsführer Philipp Walter der Deutschen Presse-Agentur. "Natürlich ist es in solch einer für uns noch nie da gewesenen Krise eine große finanzielle Belastung, aber wir glauben und hoffen, dass es keinen Club zerreißt", sagte Schwenningens Manager Christof Kreutzer.

© dpa-infocom, dpa:201216-99-719572/3

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