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Fußball-Landesliga SV 09 taumelt nach 1:3 (0:2)-Niederlage in Bismark Abstieg entgegen Staßfurter hoffen auf ein "großes Wunder"

27.05.2013, 01:23

Bismark (bjr) l Niemand verkörperte das Staßfurter Leiden am Sonnabend so deutlich wie Kapitän Marcel Mähnert. Auf dem Rasen des Bismarker Waldstadions kniend, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. Mähnert hatte soeben eine Flanke der Gastgeber direkt vor die Füße von Carlo Rämke geklärt - oder eben gerade nicht. Der Bismarker ließ sich die Chance zum 1:0 nicht entgehen (14.) und das Staßfurter Unheil nahm seinen Lauf. Die Landesliga-Fußballer vom SV 09 unterlagen im "Sechs-Punkte-Spiel" beim TuS Schwarz-Weiß mit 1:3 (0:2).

Auch Gästetrainer Axel Quednow hob in seiner Analyse hervor, dass Mähnerts unglückliche Aktion folgenschwer war, "weil danach der Spielfaden bei uns gerissen ist". Gleichsam verteilte er die Schuld jedoch zu gleichen Teilen auf die Schultern des gesamten Teams. "Es ist nicht als Vorwurf gemeint, aber einigen merkte man an, dass sie in den Jahren zuvor kaum Verantwortung trugen und nun damit nicht umgehen können."

Mähnert hätte jedoch ebenso als strahlender Held aus dem Spiel hervorgehen können. Kurz vor seinem Lapsus traf er zum 1:0, jedoch pfiff Schiedsrichter Michael Damke (Langenhagen) aufgrund eines Foulspiels ab, anstatt den Vorteil laufen zu lassen. Als Tobias Klose kurz nach der Bismarker Führung auch noch das 2:0 nachlegte (18.), "sind wir in eine wahre Schockstarre gefallen, aus der wir uns bis zur Pause nicht mehr befreien konnten", wie Quednow zusammenfasste.

Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die Bodestädter aber zunächst erholt. Der eingewechselte Sebastian Trensinger köpfte nach einem Torwartfehler zum 1:2-Anschluss ein (68.). Dennoch brachte der SV 09 die Altmärker nur eine Viertelstunde zum Zittern. Andreas Bade schickte erneut Rämke, der das 3:1 erzielte (78.). "Dass auch die Bismarker Bank hinterher zugegeben hat, dass der Treffer zumindest abseitsverdächtig war, hilft uns nicht weiter", so Quednow.

Was den Seinen gegenwärtig überhaupt noch hilft, um den Klassenerhalt zu erreichen, umschrieb der Trainer gänzlich ungeschönt als "großes Wunder". Vier Zähler beträgt der Abstand derzeit auf den VfB Ottersleben, auf den die 09er am kommenden Sonnabend zuhause treffen. Einen Sieg gegen den direkten Konkurrenten vorausgesetzt, muss zudem am letzten Spieltag gewonnen werden, da die Staßfurter im Vergleich zu den Rand-Magdeburgern das weitaus schlechtere Torverhältnis aufweisen. Dass der Gegner zum Saisonkehraus Schönebecker SC heißt, erschwert das Unterfangen natürlich enorm.

Quednow weiß um diese utopisch erscheinenden Rechenspiele, versucht jedoch, positiv auf den Endspurt zu blicken: "Man hat in Bismark auch gesehen, dass diese Mannschaft Charakter besitzt. Wir werden vor den letzten beiden Spielen bewusst den Druck wegnehmen. Die Jungs sollen einfach versuchen, Fußball zu spielen. Es gibt nichts mehr zu verlieren."

SV 09 Staßfurt: Winkler - Hartmann, Lissek, Siegel, P. Limpächer (46. Trensinger), Gurn, Reuscher (64. Abram), Stachowski, Horstmann (46. Feilenhauer), Mähnert, S. Limpächer

TuS Bismark: Gust - Köhn, Klose, Neumann (46. Jaeger), Rämke, Metzger, Bade, Rogge, Grempler (90. Bartsch), Kujat, Goldbach (82. Begner)