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Boxen Entthronter Weltmeister hat sich von schmerzhafter Niederlage gut erholt / Keine bleibenden Schäden Stieglitz ist sich ganz sicher: "Ich will den Rückkampf"

Von Janette Beck 04.09.2012, 03:19

Magdeburg l Robert Stieglitz ist mit einem blauen Auge davongekommen. Der SES-Boxer hat zwar vor zehn Tagen seinen WM-Gürtel dem Herausforderer Arthur Abraham nach großem Kampf überlassen müssen. Aber die Befürchtungen, dass sich der Magdeburger zu allem Unglück auch noch eine schlimmere Verletzung seines linken Auges zugezogen hat, bestätigten sich "Gott sei Dank" nicht, wie der entthronte WBO-Weltmeister gestern auf Volksstimme-Anfrage erklärte.

Dennoch machte Stieglitz auch deutlich, dass er nach angeblich 102 Treffern im Gesicht, wie die "Bildzeitung" gezählt haben will, Glück gehabt habe: "Dass ich zunächst auf dem linken Auge nichts mehr gesehen habe, was mich ja auch beim Kampf stark behindert hatte, das hat mir doch erst mal Angst gemacht. Doch nachdem die Schwellungen abgeklungen waren und die Cuts genäht werden konnten, wurde es langsam besser. Inzwischen sehe ich auch wieder aus wie ein ganz normaler Mensch", war der 32-Jährige, dem heute die Fäden gezogen werden, schon wieder zu Scherzen aufgelegt.

Über den Kampf und die schmerzhafte Punktniederlage, die ihm nach drei Jahren und drei Tagen den WM-Titel gekostet hatte, will er noch nicht reden. "Ich muss das erst alles sacken lassen, um zu realisieren, was passiert ist", so Stieglitz, der sich auch mit dem "Filetieren des Kampfes" durch seinen Trainer Dirk Dzemski Zeit lassen möchte. "Erst mal fliege ich mit meiner Freundin und meinem Bruder für einige Tage nach Kuba in den Urlaub, danach werden wir sehen, wie es weitergeht."

Dass es weitergeht, ist für Stieglitz keine Frage: "Keine Sekunde habe ich daran gedacht, alles hinzuschmeißen. Warum auch, es war ein knappes Urteil, und ich weiß, dass ich ein paar Fehler gemacht habe. Ich will unbedingt dem Rückkampf, um es besser zu machen und mir meinen Gürtel zurückzuholen. Am liebsten so schnell wie möglich, aber vielleicht schieben wir vor doch noch einen anderen Kampf dazwischen. Das entscheiden wir, wenn ich aus Kuba zurück bin."