Boxen Promoter "mauern" / Magdeburg gilt als sicher Stieglitz und Abraham tänzeln um den 23. März
Offiziell wollten es gestern weder das Management von Box-Weltmeister Arthur Abraham noch das vom entthronten Champion Robert Stieglitz bestätigen, doch vieles deutet auf einen Showdown am 23. März in Magdeburg hin. Vor dem brisanten Rematch ist für Stieglitz am Samstag ein Acht-Runden-Testkampf in Barcelona geplant.
Magdeburg l Dass der zwischen Sauerland-Event und Sport-Event Steinforth (SES) vertraglich vereinbarte WM-Rückkampf im März/April über die Bühne gehen soll, stand bereits seit längerem fest. Ebenso schien weitestgehend Einigkeit darüber zu herrschen, dass diesmal Stieglitz auf den Heimbonus setzen darf, sprich, die Magdeburger GETEC-Arena Austragungsort für das brisante Duell sein wird.
Doch um den "Tag X" tänzeln die beiden Boxer und ihre Promoter derzeit noch herum wie die Katze um den heißen Brei. Mehrere Termine kursieren seit Wochen in der Szene: 6. April, 23. März, 2. März. Gestern wussten Medien gar vom 22. März zu berichten - was allerdings sehr unwahrscheinlich ist, denn dieser Tag ist ein Freitag und damit für eine Fernsehübertragung irrelevant.
"Wir sind am Verhandeln, noch ist nichts in trockenen Tüchern", erklärte gestern Frank Bleydorn, Pressesprecher von Sauerland. Auch Ulf Steinforth ließ sich gestern nicht in die Karten schauen. "Dazu gibt es leider noch nichts Offizielles, im Moment glühen noch die Telefondrähte", so der SES-Promoter, der zumindest den 6. April ausschließen konnte. "Auf diesen Termin konnten wir uns nicht einigen."
Testkampf am Samstag
Nach Volksstimme-Informationen scheint der 23. März am wahrscheinlichsten, denn am 2. März, den auch das Boxportal "www.boxrec.com" bereits als Termin Abraham vs. Stieglitz anzeigt, veranstaltet SES einen Kampfabend in Potsdam. Hauptkämpferin ist hier Weltmeisterin Ramona Kühne, die nach langwieriger Knieverletzung ihr Comeback geben wird.
Stieglitz ("Mir ist auch etwas vom 23. März zu Ohren gekommen") ist das Hin- und Hergezerre um den Termin schnuppe. "Das muss mein Promoter regeln. Ich kümmere mich ums Sportliche und kann da nur sagen: Ich bin jederzeit bereit, mir meinen Titel zurückzuholen", erklärte der 31-jährige Supermittelgewichtler gestern unmissverständlich. Und Stieglitz, der seinen WBO-Titel im September in Berlin nach einer knappen Punktniederlage verloren hatte, rechnet diesmal mit einem Heimspiel. "Abraham und sein Trainer Ulli Wegner erzählen ja schon seit Wochen, sie würden den Rückkampf wann und wo auch immer machen, da ich ja sowieso keine Chance habe. Also gehe ich davon aus, dass ich vor heimischem Publikum boxe. Und dann warten wir mal ab, was passiert."
Das Training läuft auf Hochtouren. Doch um sicher zu gehen, dass die operierte Schlaghand des Magdeburgers den Hammerschlägen von Abraham standhält, hat Steinforth in Absprache mit SES-Trainer Dirk Dzemski einen Testkampf organisiert. Dieser soll am Samstag in Barcelona stattfinden. "Der Kampf ist über acht Runden angesetzt, einfach, um nach der OP wieder reinzukommen und zu sehen, ob alles gut ist. Allerdings steht mein Gegner noch nicht fest, denn der geplante hat kurzfristig abgesagt", so Stieglitz, der mit einem guten Gefühl am Freitag in den Flieger steigt: "Das Training lief bis jetzt reibungslos und ich habe keinerlei Schmerzen in der operierten Schlaghand. Das stimmt mich zuversichtlich."