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Aus nach 2:3 gegen Katar Südkoreas Verband trennt sich von Coach Stielike

Niemand war länger Nationalcoach der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft als Uli Stielike. Doch die Kritik an ihm und seinem Team war zuletzt zu stark geworden. Jetzt ist für den früheren deutschen Weltklasse-Fußballer Schluss beim WM-4. von 2002.

Von Dirk Godder, dpa 15.06.2017, 11:16

Seoul (dpa) - Uli Stielike ist nicht mehr Trainer von Südkoreas Fußball-Nationalmannschaft. Zwei Tage nach der 2:3-Pleite der Südkoreaner gegen Katar in der WM-Qualifikation kam für den 42-maligen deutschen Nationalspieler das Aus.

Die technische Kommission des Koreanischen Fußballverbands (KFA) habe bei einer Sitzung im nördlichen Paju entschieden, den 62-Jährigen zu beurlauben, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Ein Nachfolger für den Deutschen wurde noch nicht ernannt. 

Der Vertrag werde im "gegenseitigen Einvernehmen" beendet, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap den technischen Direktor des Verbands, Lee Yong Soo. Stielikes Vertrag sollte eigentlich bis zum Ende der Weltmeisterschaft 2018 in Russland laufen. Lee, der den ehemaligen Meister-Profi von Borussia Mönchengladbach und Real Madrid vor knapp drei Jahren als Coach geholt hatte, erklärte seinen Rücktritt. 

Die Trennung hatte sich zuvor angedeutet. Stielike und sein Team standen bereits seit der überraschenden 0:1-Niederlage gegen China im März stark unter Druck. In der Gruppe A bleibt der WM-Vierte von 2002 mit 13 Punkten zwar Zweiter, der Vorsprung auf Usbekistan beträgt aber nur noch einen Zähler. Der Gruppen-Erste Iran hat sich bereits für die WM in Russland qualifiziert. Stielike war in Südkorea seit 2014 im Amt.

Nach der ersten Niederlage in Katar seit 32 Jahren hatte der Verband offen von einer Krise gesprochen. Stielike, der für Real Madrid mit 215 Spielen so viele Partien bestritt wie kein anderer Deutscher und 41 Tore erzielte, übernahm dafür unmittelbar nach dem Match die Verantwortung. "Ich war derjenige, der die taktischen Entscheidungen getroffen hat", räumte der Europameister von 1980 ein.

Stielike stand mit fast drei Jahren länger in den Diensten des KFA als Nationalcoach als jeder seiner Vorgänger, einschließlich des Niederländers Guus Hiddink, der die Südkoreaner bei der WM 2002 im eigenen Land auf den - damals überraschenden - vierten Platz geführt hatte.

In der Gruppe A der Asien-Qualifikation bleibt Südkorea mit 13 Punkten zwar Zweiter, trotzdem muss die Mannschaft um ihren Starstürmer und ehemaligen Leverkusener Song Heung Min (Tottenham Hotspur) noch um die WM-Teilnahme zittern. Der Vorsprung auf Usbekistan beträgt nur einen Zähler.

Der Gruppen-Erste Iran hat sich bereits für das Turnier qualifiziert. Nur die ersten beiden Teams qualifizieren sich direkt für Russland, der Drittplatzierte muss in die Playoffs. Südkorea strebt seine zehnte WM-Teilnahme an.