Fußball SVI-Team von 2017 war eine Gemeinschaft
Die Volksstimme spricht mit Sportlern über einprägsame Wettkämpfe als Spieler und als Zuschauer.
Irxleben l Sport sorgt in verschiedenen Situationen für vielfältige Emotionen. Jeder Sportler ärgert sich über ein verlorenes Spiel oder einen verpatzten Lauf. Mit Stolz wird der Sieg über den aktuellen Tabellenführer der Kreisliga nach dem Abpfiff mit Bier und Bratwurst gefeiert. Jeder, der über viele Jahre Sport treibt und als Zuschauer verfolgt, hat unzählige Siege und Niederlagen erlebt. Geschichten über diese Ereignisse können ganze Abende füllen. Denn jeder weiß etwas über sein schönstes oder traurigstes Spiel zu erzählen. Manchmal spielt dabei auch gar nicht einmal das Ergebnis eine Rolle. Mancher Sportler schaffte es nah an die Profikarriere heran, anderen gelang es als ambitionierte Freizeitkicker den FCM zu schlagen. Die Volksstimme hat mit Sportlern aus dem Bördekreis über ihr schönstes beziehungsweise emotionalstes Spiel, dass sie als Aktiver absolviert haben, gesprochen und wollte außerdem etwas zu ihrem Sport-Highlight in der Rolle des Zuschauers wissen.
Definitiv ein schönes Erlebnis war für mich der erste Stadionbesuch im Dortmunder Westfalenstadion. Ich kann nicht mehr genau sagen, gegen wen die Borussia damals spielte, dafür liegt dieses Ereignis auch schon rund 25 Jahre zurück. Ich habe zwar selbst keine große Affinität zum BVB, doch durch meine Schwester, die seit mehreren Jahren in Dortmund lebt, entstand die Idee zum Besuch eines Heimspiels.
Zusammen mit meinen besten Freunden, unter anderem Steffen Rau, haben wir dann prompt Karten für die Südtribüne bekommen. Dieses Gefühl, zusammen mit so vielen Anhängern in der Gelben Wand zu stehen, war einfach beeindruckend. Das war ein Erlebnis, das man so nicht kannte.
Ich weiß noch, dass der BVB dieses Spiel schlussendlich gewann und sich wildfremde Leute nach dem Schlusspfiff in den Armen lagen. Die Atmosphäre in diesem Stadion war einfach umwerfend.
Ich möchte gern ein Erlebnis als Trainer nennen. Nach dem Ende meiner aktiven Spielerkarriere bin ich inzwischen seit zehn Jahren als Übungsleiter aktiv. In der Saison 2016/17, als ich Coach des SV Irxleben war, spielte meine Mannschaft eine überragende Landesliga-Serie.
Wir haben uns selbst überrascht, hatten einen echt starken Lauf und standen nach 30 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz.
Als Lohn für die gezeigten Leistungen ging es nach dem letzten Spieltag direkt in den Flieger nach Mallorca, um einen gebührenden Ausklang zu feiern. Mitten in den Feierlichkeiten erhielt ich dann an einem Dienstag den Anruf, dass wir nach der Absage des Zweitplatzierten FC Einheit Wernigerode für das Relegationsspiel gegen Eintracht Elster am darauffolgenden Sonnabend nachnominiert werden können.
Nach reiflicher Überlegung entschloss sich die Mannschaft einheitlich, diese Chance anzunehmen, aber gleichzeitig auch die Feierlichkeiten am Ballermann fortzusetzen. Ohne Training und mit einem kleinen bisschen Restalkohol im Blut ging das folgende Heimspiel (0:1) und auch das Rückspiel mit 2:5 verloren, dennoch war die Mannschaft ein Sieger.
Dieses Team verkörperte einfach Engagement, Leidenschaft, Herzblut und bewies auch dem Gegner, dass wir eine tolle Einheit waren. Selbst die Niederlage haben wir so gefeiert, als wenn wir aufgestiegen wären. So haben sich sogar die Spieler aus Elster nach dem Rückspiel zu uns in die Kabine gesetzt, um mit uns anzustoßen. Eine tolle Zeit, an die mich gern zurückerinnere.