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Fußball-Landesklasse, Staffel I Germania Güsen feiert 2:1 (0:1)-Erfolg gegen Parey / Siegtreffer in der 88. Minute Toni Lamprecht: Nicht filigran, aber immens wichtig

Von Maria Kurth 16.05.2013, 01:18

Güsen l Da war er nun, der Fußball-Gott. Endlich einmal in den rot-blauen Vereinsfarben, endlich einmal zur rechten Zeit am rechten Ort, endlich angekommen in Güsen. "Das kann man so sagen", stimmte Hartmut Kober, Trainer des SV Germania Güsen, dieser Aussage zu, betonte jedoch: "Das Glück haben wir uns aber in der zweiten Hälfte erarbeitet." Mussten sich die Germanen am vergangenen Sonnabend gegen Borussia Genthin nach zwei Last-Minute-Treffern noch mit dem Punktgewinn zufrieden geben, erkämpfte seine Elf gestern Abend im Derby gegen den SV 90 Parey einen 2:1 (0:1)-Sieg und damit drei immens wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Landesklasse, Staffel I.

Toni Lamprecht kennt seine Aufgaben. Wenn er den Ball bekommt, wissen seine Vorderleute: Wir müssen uns in Bewegung setzen. Lang geschlagene Bälle in der Spieleröffnung, ein kompromissloses Zweikampfverhalten in der Defensive - ja, Lamprecht ist nicht unbedingt der Mann für das Filgrane. In einem Spiel wie gestern kann dieser Umstand jedoch auch zum Vorteil werden.

Tobias Pohl und Chris Hoffmann standen entspannt am Strafraum, wohlwissend, dass Lamprecht aus knapp 25 Metern nur eine Alternative blieb. Nach Foulspiel an Chris Hoffmann genügten dem Güsener beim Freistoß fünf Schritte Anlauf, um den Ball unhaltbar für Pareys Keeper Rene Bonitz zum umjubelten 2:1-Siegtreffer in die Maschen zu setzen - das glückliche Ende einer niveauarmen Partie. Vor allem die Hausherren enttäuschten in der ersten Hälfte, konnten nicht an den couragierten Auftritt gegen die Kanalstädter anknüpfen. "Das war unheimlich schwach, was wir in der ersten Hälfte geboten haben. Der Einsatz hat nicht gestimmt, was ich von meinem Team sonst nicht kenne", so Kober.

Die Partie war gerade einmal 60 Sekunden alt, als Christoph Heilig die Defensive um Lamprecht alt aussehen ließ und den Ball in die Strafraummitte brachte. Christopher Hainsch reagierte am schnellsten und spitzelte den Ball zum 1:0 für Parey ins Tor (1.). Die einzig nennenswerte Chance auf Seiten der Gastgeber leitete Lamprecht ein. Nach einem Freistoß des Liberos landete der Ball vor den Füßen seines Bruders Florian, der völlig freistehend nur den Pfosten traf. Es war die einzige Situation, in welcher der Germania-Angreifer Gefahr ausstrahlte. "Sein Spiel hat mir nicht gefallen, er hat kaum Bälle gehalten. Deswegen habe ich ihn ausgewechselt", so Kober, der in der zweiten Hälfte Stoßstürmer Chris Hoffmann ins Spiel brachte. Eine Maßnahme, die nicht unbedingt für mehr Spielkultur sorgte, sich aber als spielentscheidend herausstellen sollte.

So drängten die Güsener nach der Pause auf den Ausgleich, ließen die 90er kaum noch zur Entfaltung kommen. Scheiterte Willy Buchheim zunächst noch an Bonitz (77.), machte es Ard Schenk drei Minuten später besser. Nach Kopfballverlängerung von Hoffmann entwischte er Dave Lüdersdorf und markierte per Kopf das 1:1. "Da darf er nicht zum Kopfball kommen", kritisierte Pareys Coach Heiko Ziemann, der acht Minuten später die leidvolle Erfahrung machen musste, dass der Fußball-Gott diesmal rot-blau trug.

Germania Güsen: Hirsch - Weber (85. Schmidt), T. Lamprecht, Pohl, Huth, F. Lamprecht (46. Hoffmann), E. Kopp (68. Schenk), C. Kopp, Elsner, Buchheim, Dietert

SV 90 Parey: Bonitz - J. Pecher, Einecke, Wedau, N. Pecher, Lebbäus, Hainsch, Vogel, Lüdersdorf (90. Mund), Heilig (46. Fichtner), Tschimmel