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Mutmaßlicher Anschlag in München

Leichtathletik-EM in Barcelona / Höhne im 50 km Gehen auf Rang 7 / Heute gilt es für drei SCM-Athleten Und wieder ein Traumtag: DLV holt Medaillen-Quartett

31.07.2010, 05:42

Hammer-Gold, Silber-Double, Bronze-Coup: Mit vier Medaillen hat die deutsche Mannschaft bei der Leichtathletik-EM den nächsten glanzvollen Abend erlebt. Hammerwerferin Betty Heidler holte sich den EM-Titel, das Stab-Duo Silke Spiegelburg und Lisa Ryzih glänzten mit den Plätzen zwei und drei – und im letzten Rennen riss 1500-Meter-Läufer Carsten Schlangen im Endspurt Silber aus dem Feuer.

Barcelona (dpa/rb). "Überraschend ist es schon. Ich wusste, dass es ein recht offenes Ende sein könnte", sagte Schlangen noch ganz außer Atem. "Ich habe viel an meiner Spritzigkeit gearbeitet, auf Rasen trainiert. Vielleicht hat mir das den letzten Kick gegeben. Am Ende hatte ich noch Reserven", meinte der deutsche Meister nach seinem ersten großen internationalen Erfolg.

Hammer-Frau Heidler hatte zuvor mit der persönlichen Saisonbestleistung von 76,38 Metern nach dem WM-Triumph von 2007 ihren zweiten großen internationalen Titel gewonnen. "Das ist unglaublich! Ich bin total happy, total zufrieden", jubelte die 26 Jahre alte Frankfurterin. Silber und Bronze gingen an die entthronte Titelverteidigerin Tatjana Lysenko (Russland/75,65) und Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk aus Polen (73,56).

Zuvor hatten Spiegelburg und Ryzih die deutschen Medaillen vier und fünf in Barcelona jubelnd gefeiert. Stärker als das Duo war nur die Russin Swetlana Feofanowa, die eine europäische Jahresbestleistung aufstellte (4,75). Spiegelburg und Ryzih übersprangen nur 4,65 Meter, knüpften aber an die deutschen Erfolge vom Vorabend an. Da hatten Sprinterin Verena Sailer sowie der Doppelsieg von Lisa Stahl und Christina Obergföll im Speerwurf das lange Warten auf die ersten Medaillen beendet.

Während die fünffache deutsche Meisterin Spiegelburg und die erst 21 Jahre alte Ryzih ihren ersten großen internationalen Erfolg mit einer Ehrenrunde feierten, blieb für Carolin Hingst nach schwachen 4,35 Metern nur Platz elf. Die 30 Jahre alte Feofanowa kehrte acht Jahre nach ihrem Sieg von München auf den europäischen Thron zurück. Sie nutzte die Chance, die sich durch die Wettkampfpause von Weltrekordlerin Jelena Issinbajewa (Russland) und die Verletzung von Weltmeisterin Anna Rogowska (Polen) geboten hatte.

Zwei Tage nach seinem Sieg über 100 Meter gewann Christophe Lemaitre mit einem beeindruckenden Schlussspurt auch Gold über 200 Meter. Beim siebten Sprintdouble der EM-Historie siegte der Franzose in 20,37 Sekunden vor dem lange führenden Briten Christian Malcolm (20,38) und Martial Mbandjock (20,42). "Ich genieße diesen Moment. Dies ist ein wichtiger Tag für Frankreichs Leichtathletik", sagte Lemaitre, der nach der Hälfte des Rennens noch weit zurückgelegen hatte. Europas neuer Sprintstar ist der 20-Jährige damit bereits, der erfolgreichste Athlet der EM kann er auch noch werden: Am Sonntag läuft er mit der 4x100-Meter-Staffel um seinen dritten Titel.

Für drei Magdeburger EM-Starter wird es heute erstmals so richtig ernst. Innerhalb von 30 Minuten beginnen am Vormittag die Qualifikations-Wettkämpfe, in denen die beiden 400-m-Läufer Janin Lindenberg und Eric Krüger (mit ihren jeweiligen Staffeln) sowie Diskus-Hüne Martin Wierig beweisen müssen, was in ihnen steckt. Insbesondere die beiden Viertelmeiler haben das Finale am Sonntag ganz fest im Visier. Mehr noch: Janin Lindenberg geht mit ihren drei Gefährtinnen mit dem zweitbesten Ausgangswert (hinter den klar favorisierten Russinnen) aller Staffeln in die EM-Entscheidung. Lindenberg: "Eine Medaille gewinnen, das wäre ein Traum."