Handball-Verbandsliga Wacker Westeregeln - HV Ilsenburg 29:28 (17:10) Viele Zeitstrafen und Dramatik
Westeregeln/Ilsenburg (fbo) l Äußerst knapp ist die Verbandsliga-Begegnung in Westeregeln ausgegangen: Die Ilsenburger verloren am Ende beim SV Wacker mit 28:29 (10:17).
Spielertrainer Jens Kleinert sprach anschließend von einem "Wunder", dass es überhaupt noch so eng wurde. Mit Martin Kays, Sebastian Kausch (beide beruflich) und Mario Dallmann (Sperre) fehlten drei wichtige Akteure. Zudem mussten Kleinert und Norman Müller schon früh zum Duschen. Beide hatten bereits in der ersten Hälfte nach jeweils drei Zeitstrafen Rot gesehen. "Wir standen anfangs schon etwas chaotisch in der Abwehr und waren irgendwie nicht bei der Sache", kommentierte Jens Kleinert diese Schwächung.
Beim 17:10 für Westeregeln schien zur Pause auch alles entschieden. Erst recht, da nach den zwei roten Karten zwei weitere Ilsenburger verletzt raus mussten. Robin Hausmann fehlte ab der 34. und Routinier Michael Gohlke ab der 38. Minute. Gohlke hatte am Auge einen gegnerischen Ellbogen abbekommen. Dieser Cut entpuppte sich später als schwerer als zunächst angenommen, so dass er nach Aschersleben ins Krankenhaus musste.
Fünf Feldspieler waren auf Seiten des HVI zu diesem Zeitpunkt noch verblieben. Zunächst spielten die Gäste ohne sechsten weiter. Erst später entschied sich das Team für Ersatzkeeper Adrian Senkbeil als sechsten Mann auf der Platte.
Von jetzt an startete Ilsenburg eine enorme Aufholjagd. Steffen Homann zeigte zum Teil sensationelle Paraden im Tor, seine Mitspieler vor ihm hingen sich richtig rein. "Komischerweise ging ein Ruck durch das Team", freute sich Jens Kleinert später, "es zeigte einen enormen Kampfeswillen. Das war wirklich spitzenmäßig - und das alles, obwohl wir so sehr dezimiert waren". Der HVI holte Tor um Tor auf, übernahm beim 27:26 durch Matthias Eckardt sogar die Führung. Die Dramatik hielt jedoch bis zur 60. Minute. So hatte letztlich der SV Wacker mit 29:28 noch knapp die Nase vorne. Trotz der Umstände, Kleinert war zufrieden: "Hut ab vor dieser Leistung. Am Ende ist es ärgerlich, dass uns nur ein Tor fehlte. Unsere Disziplin der zweiten Halbzeit ist absolut lobenswert."
HV Ilsenburg: Homann, Senkbeil - Gohlke, Scharun (2), Sadowski (2/1), Eckardt (9/1), Hoffmann (10) Fiebig (2), Müller (1), Hausmann (3/1), Kleinert;
Strafwürfe: Wacker 6/4, HVI 3/3; Zeitstrafen: Wacker 5, HVI 13 (jeweils Rot nach 3 x 2 min für Müller und Kleinert).