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Handball Vom Wanderpokal zum festen Inventar

Das erste Mal "nach Corona" hat Rot-Weiss Staßfurt am vergangenen Sonnabend vor Zuschauern Handball gespielt.

Von Tobias Zschäpe 26.08.2020, 23:01

Staßfurt l Dabei war lange Zeit gar nicht klar, ob das traditionelle Testturnier um den "Pokal des Bürgermeisters" überhaupt stattfinden kann. Zusammen mit der Stadt Staßfurt wurde ein Hygienekonzept ausgearbeitet, welches Zuschauer in der Salzland-Sporthalle zuließ. Möglich war das nur unter Einhaltung zahlreicher Hygienemaßnahmen. So wurden beispielsweise die Tore und Bälle zwischen den Spielen desinfiziert und in der knapp zwanzigminütigen Pause zwischen den drei Partien die Halle gut durchgelüftet.

Im Vordergrund sollte allerdings der Sport stehen, denn „für viele Spieler war es das erste Spiel nach der Unterbrechung“, wusste Retting zu berichten. Zwar hatten die Gastgeber bereits in der vergangenen Woche ein Testspiel gegen Köthen bestritten, „doch da waren nicht alle Spieler anwesend“, so der Trainer der Bodestädter. In der ersten Partie entwickelte sich dann auch trotz der fehlenden Spielpraxis ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem HV Rot-Weiss und den Gästen des USV Halle, die den Wanderpokal im Vorjahr mit nach Hause genommen hatten. „Bis zur Pause haben wir uns gut verkauft“, merkte Retting an, „aber in der zweiten Hälfte haben wir uns die Butter vom Brot nehmen lassen“.

Vor dem Seitenwechsel lagen die Staßfurter gegen den Viertligisten nur knapp zurück (12:14), der Sieg oder zumindest ein Unentschieden lagen durchaus im Bereich des Möglichen. Doch in den zweiten 30 Minuten passte dann nicht mehr viel zusammen, was sicher auch daran lag, dass Staßfurt durchwechselte und viel probierte. Retting war entsprechend unzufrieden mit dem Ausgang des erstens Duells, welches die Saalestädter letztlich mit 29:21 gewannen. „Gegen einen Viertligisten kann man verlieren, keine Frage, was mir aber nicht gefallen hat, war die Einstellung.“

Im zweiten Spiel trafen die beiden Gästeteams aufeinander. Halle konnte mit einem weiteren Erfolg bereits den Turniersieg perfekt machen und tat das nach einem engen Schlagabtausch mit Drittligist Anhalt Bernburg auch (21:19). Damit bleibt der Pokal des Bürgermeisters ein weiteres Jahr in der Vitrine des USV stehen. Eine Tatsache, die Retting zu einer Kampfansage veranlasste. „Nachdem Halle den Pokal nun das zweite Jahr in Folge mit nach Hause nimmt, sind wir im kommenden Jahr dann vielleicht endlich dran.“

Im letzten Spiel zwischen Rot-Weiss und den Kreisstädtern ging es somit um den Silberrang. „Bernburg wollte es uns und sich selbst nach der Niederlage gegen Halle sicher noch einmal beweisen und spielte deshalb von Anfang an auf Sieg“, beobachtete Retting in der abschließenden Partie, dennoch war erneut ein Erfolgserlebnis zum Greifen nah, hätte man sich nur „ein bisschen cleverer angestellt“. Erneut probierten die Gastgeber einiges aus und nutzten ihre zahlreichen Wechseloptionen. Retting und sein Co-Trainer Sebastian Scholz erkannten dabei, woran sie gemeinsam mit der Mannschaft in den kommenden Wochen noch arbeiten müssen. Doch das Potential des Staßfurter Teams ist unverkennbar. Und das, obwohl mit Till Wagner sogar noch ein Neuzugang fehlte. Er verpasste das Turnier nach einer im Training erlittenen Steißbeinverletzung.

Doch auch er wird bis zum Saisonauftakt gegen Schönebeck (26.9.) noch die Möglichkeit bekommen, sich zu beweisen. Denn bis dahin sind noch einige weitere Testspiele geplant. Zum einen findet am 5. September in Hermsdorf ein weiteres Turnier statt, an dem die Bodestädter teilnehmen, zum anderen ist für den 14. September eine besonders interessante Partie geplant. Gegner ist dann die A-Jugend des SC Magdeburg. Ein Duell der etwas anderen Art, wie Retting erklärt. „Das sind alles junge Sportschüler, die uns vor allem konditionell fordern werden.“ Geplant ist zudem ein weiterer Test gegen den USV Halle, für den noch ein Termin gesucht wird. Auch der Spielort ist nach jetzigem Stand unklar. „Die Hallenser durften in ihrer Halle bislang noch gar nicht spielen“, weiß der Staßfurter Trainer zu berichten.