Für SCM-Kanutin läuft es in diesem Jahr nicht gut / WM-Starts in nichtolympischen Bootsklassen Waßmuth hofft auf ihre Olympia-Chance
Magdeburg/Kienbaum. Kanu-Sprint-Königin Conny Waßmuth vom SCM hat in der laufenden Saison bislang wahrlich keine "Bäume ausgerissen". Denn obwohl zwei der Stars des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), Kathrin Wagner-Augustin (Babypause) und Fanny Fischer in diesem Jahr eine erschöpfungsbedingte Auszeit nehmen, konnte sich die Olympiasiegerin und fünfmalige Weltmeisterin für keines der olympischen Boote zur bevorstehenden Weltmeisterschaft in Szeged (17. bis 21. August) qualifizieren.
Doch die Studentin für Sportmanagement/Ökonomie an der Uni Potsdam lässt den Kopf nicht hängen: "So genau kann ich mir das auch nicht erklären. Ich war im ersten Halbjahr zweimal im Verbands-Trainingslager in Südafrika. Es war den Versuch wert, aber mein Nachteil war, dass ich dort meist allein paddeln musste. Das war nicht gerade optimal."
Bei den für die deutschen Kanuten jeweils im April anstehenden Einer-Qualifikationen lief es ebenfalls nicht so recht, so dass die 28-jährige auf das Prinzip Hoffnung setzt: "Ich bleibe dran und biete mich an. Dann muss man sehen, was wird. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich immer erst im Jahresverlauf so richtig in Form komme."
Nach vier Wochen Trainingslager im Bundesleistungs- zentrum Kienbaum wird bis Ende Juli in Potsdam trainiert, ehe am 31. Juli die unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung in Duisburg beginnt.
Bundestrainer Reiner Kießler, dessen WM-Einsatzkonzeption seit Wochen feststeht, sieht Conny Waßmuths aktuellen Leistungsstand kritisch: "Conny hat sich in diesem jahr nicht verbessert. Das hatte zur Folge, dass einige junge Leute rechts und links an ihr vorbeigefahren sind." Trotzdem werde die Magdeburgerin zur WM fahren, sie soll in der Staffel sowie im nichtolympischen Zweier-Kajak über 200 m eingesetzt werden.
Frohnatur Conny Waßmuth gibt nicht auf: "In diesem Jahr geht es bei der WM nur um die Quotenplätze für Olympia in London. Wer im nächsten Jahr dann in den Booten sitzt, steht damit aber noch nicht fest. Das ist meine Chance. Ich will mich im Frühjahr 2012 für eines der deutschen Olympiaboote qualifizieren."
In diesem Jahr steht im Rahmen des Studiums noch eine dritte Diplom-Prüfung an, Anfang 2012 die schriftliche Abschlussprüfung an der Uni Potsdam. Nach London will die Bundeswehr-Hauptgefreite ihre Diplomarbeit fertigstellen. Doch bis dahin fließt noch viel Wasser die Elbe hinab …