Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Lok Schönebeck und HV Staßfurt II trennen sich 27:27 (12:16)-unentschieden Wechselfehler vom Gastgeber kurz vor Schluss bleibt ohne Folgen
Schönebeck l Sogar Fußball-Trainerlegende Giovanni Trapatoni ist es schon passiert, auch der erfahrene Otto Rehagel wurde Opfer seiner kurzfristigen Entscheidung. Dirk Heinrichs, Trainer vom Handballverein Lok Schönebeck, reihte sich am Sonnabend in die Kette der Unglücklichen ein. Im letzten Angriff, acht Sekunden vor dem Ende, sollte sein Team in doppelter Überzahl agieren. Doch in der Hektik des Moments hatte es so kurzzeitig zwei Torhüter auf dem Feld - Wechselfehler. Die Folge: Zeitstrafe gegen Schönebeck und Ballbesitz für den HV Staßfurt II. Dieser konnte in der kurzen Zeit keinen Treffer mehr erzielen, sodass sich beide Kontrahenten im Kellerduell der Sachsen-Anhalt-Liga mit 27:27 (12:16)-Remis trennten.
Womöglich hatte sich Heinrichs vom schwachen Auftritt seines Teams anstecken lassen. Vor allem in Hälfte eins "haben wir zu keiner Minute zu unserem Rhythmus gefunden". Von einfachen Fang- und Abspielfehlern sowie Einzelleistungen war das Lok-Spiel geprägt. Gerade in den ersten 15 Minuten liefen sie den Gästen nur hinterher. Diese führten zur Pause verdient mit 16:12.
Für den zweiten Durchgang hatte sich Heinrichs etwas einfallen lassen. Mit einer 4-2-Deckung, wobei Kevin Engelhardt die Kreise von Staßfurts Stefan Jedlitschka einschränkte und Martin Schröder den Halbrechten Thomas Jesse in Manndeckung nahm, bekam Lok den Rückraum der HV-Reserve besser in den Griff. Der Gastgeber verkürzte so den 13:19-Rückstand (34.) zum 22:23-Anschluss (49.). Staßfurts Trainer Uwe Illig forderte mehr Bewegung von seinen Spielern.
Am Ende ging kein Team zurecht als Sieger hervor. Während Lok wenig überzeugte, fehlte dem HVS II die Erfahrung, um den Sieg nach Hause zu bringen. "Der Punkt ist zu wenig, aufgrund der Leistung muss man damit aber zufrieden sein", so Heinrichs. Illig haderte mit den Leichtsinnsfehlern seines dezimierten Teams, die "wir uns in dieser Konstellation nicht leisten dürfen. Wir waren in der Lage, die Partie zu gewinnen."
Lok Schönebeck: Knörich, Lux - Deumeland (5/1), Engelhardt (4), Tomm, Mennecke (4), Weist, Kazmierowski (5/1), Benkert, Schröder (3), Böttcher (5), Kliem, Bauer (1)
HV Staßfurt II: A. Jesse, Stein - Hagemeyer, Dietze (4), Jesse (8/2), Richter (5), Jedlitschka (3), Loose (4), Dittmar, Panzer, Spadt (3)
Siebenmeter: Lok 3/2 - HVS II 4/2; Zeitstrafen: Lok 5 - HVS II 4