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Bob/Skeleton Drei MSC-Anschieber und Grotheer kämpfen um WM-Medaillen in St. Moritz Welche Farbe hat das Edelmetall?

31.01.2013, 01:18

Bronze hat der Mitteldeutsche Sportclub (MSC) bei den Weltmeisterschaften im Bob und Skeleton bereits geholt: Am Wochenende sollen die Anschieber Marko Hübenbecker, Andreas Bredau und auch Ronny Listner das nächste Edelmetall für den Magdeburger Verein gewinnen. Es stellt sich nur die Frage: Welche Farbe wird es haben?

Von Daniel Hübner

St. Moritz l Der vergangene Sonntag und die Enttäuschung waren noch gar nicht vorüber, als Marko Hübenbecker im Internet-Netzwerk folgenden Satz der Welt erklärte: "Unsere Rache wird fürchterlich sein." Den Satz nutzt der 26-Jährige gerne, wenn es gerade eine halbwegs fürchterliche Niederlage gegeben hat, so also, wie sie der MSC-Anschieber und sein Pilot Maximilian Arndt (Oberhof) im Zweierbob kassierten. Der zehnte Platz zum Auftakt der WM im beschaulichen St. Moritz (Schweiz) entsprach ganz sicher nicht den Vorstellungen der beiden Hünen, wenngleich es ihr erstes Rennen im kleinen Schlitten überhaupt in diesem Jahr war. Im Vierer ist es anders, mit dem Rückenwind von zwei Weltcup-Siegen im Januar gehen sie an diesem Sonnabend an den Start - als Favorit. "Das Ziel ist auf jeden Fall eine Medaille, aber natürlich wollen sie den Titel gewinnen", weiß MSC-Trainer Norman Dannhauer.

Eine Medaille hat der Verein aus Magdeburg ja schon gewonnen. Eigentlich kam der MSC dazu wie die Jungfrau zum Kinde oder wie Phoenix aus der Asche. Denn dass Andreas Bredau mit Pilot Thomas Florschütz (Riesa) im Zweier zu Bronze fahren würde, war erstens nicht geplant und zweitens bei der Siegerehrung im Gesicht von Florschütz nicht zu vermuten. ",Flori\' war enttäuscht, nicht mehr erreicht zu haben", berichtete Bredau über die Emotionen seines Piloten. "Aber am Ende war er auch glücklich über Bronze, es geht ihm wieder besser."

Bredau war für Kevin Kuske (SC Potsdam) eingesprungen. "Kevin hat sich einen Muskel-abriss am Beuger zugezogen, für ihn ist die Saison beendet", berichtet Dannhauer. Nach dem ersten Zweierlauf am Samstag war der Burger Bredau ohne ein gemeinsames Training im Vorfeld mit Florschütz gestartet. Vor allem am Sonntag "ist ,Flori\' super gefahren, und das Material wurde auch noch einmal optimiert", erklärt der 28-Jährige, der sich selbst "relativ schnell auf den Wettkampf einstellen konnte, schließlich hieß es: alles auf Angriff." Dannhauer lobt: "Das hat gezeigt, dass Andreas absolut professionell arbeitet, wie man es auch erwarten kann."

Ohne Kuske geht es für das Team am Sonnabend in den Viererwettbewerb. "Wir haben sechs Trainingsläufe", teilte Bredau per Mail mit. Und einen neuen Anschieber: "Das Team hat sich für Ronny Listner entschieden, der Verband hat unsere Wahl abgesegnet." Das freut nicht zuletzt auch Dannhauer, da Listner seit Sommer zum MSC gehört. "Wir sind so oder so aufeinander eingespielt", begründete Bredau die Wahl auf den 34-Jährigen. Und das Ziel ist so oder so klar: "Wir werden bis zum Schluss um eine Medaille kämpfen."

Die Rechnung wird natürlich nicht nur zwischen dem Arndt- und dem Florschütz-Team gemacht, weiß auch Dannhauer. Die Rechnung hat so viele Posten: Aus Deutschland gehören die Piloten Manuel Machata (Potsdam) und Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich (Oberbärenburg) dazu, aus Russland Alexander Subkow, aus den USA Steven Holcomb, aus Kanada Lyndon Rush, auch der Lokalmatador Beat Hefti rechnet sich Chancen aus. Und kämpfen werden ganz sicher alle.

Das wird auch Christopher Grotheer. Der Wernigeröder fährt erstmals bei den Titelkämpfen der "Großen" im Skeleton mit, er ist der aktuelle Junioren-Weltmeister. In der Heimat drückt man dem 20-Jährigen die Daumen: Der Skiclub Wernigerode lädt am Sonnabend zum Public-Viewing ab 12 Uhr ins Schanzenhaus ein.