Ulf Steinforth im Volksstimme-Interview "Zurück in die Zukunft"
Ulf Steinforth hat mit Robert Stieglitz wieder einen Weltmeister in seinem Boxstall. Mit dem 45-Jährigen SES-Promoter sprach Volksstimme-Redakteurin Janette Beck.
Volksstimme: Unmittelbar vor dem Kampf haben Sie noch gesagt, Sie hätten nichts zu verlieren. Wenn, dann verliere man gegen einen Weltmeister, gewinnt Robert Stieglitz, dann wäre das eine Sensation ...
Ulf Steinforth: ... und, hatte ich Recht? Es ist eine Sensation. Ich wusste, dass es ein schwerer Kampf wird, aber ich habe immer an den Jungen geglaubt. Ich bin mega-stolz auf Robert und darauf, dass wir Wort gehalten und den Titel nach Magdeburg zurückgeholt haben. Ich kann mich nur bei allen bedanken. Der Teamspirit war grandios - alle haben einen sensationellen Job gemacht.
Volksstimme: Was sagen Sie zur Stimmung im "Wohnzimmer"?
Steinforth: Wahnsinn, das Publikum stand von der ersten Sekunde an wie eine Riesenwand hinter Robert. Dabei hatte ich vorher doch ein bisschen Angst, dass Trainerfuchs Ulli Wegner tatsächlich das Schlachtschiff kapern kann.
Volksstimme: Noch im Ring wurde der Ruf nach einem dritten Kampf laut. Gleichzeitig meldete das Management des im Rahmenprogramm siegenden Briten Georg Groves Ambitionen als Pflichtherausforderer an. Wie geht es weiter?
Steinforth: Groves spielt in unseren Planungen überhaupt keine Rolle, er hatte schon einmal die Chance, gegen Robert zu boxen, und er hat damals gekniffen. Zum Thema dritter Kampf: Da ist es jetzt zu früh, eine Aussage zu treffen, wir wollen jetzt erst einmal feiern und den Moment genießen. Eigentlich ist das Ding ja jetzt erledigt, aber ich bin zu Gesprächen bereit.
Volksstimme: Die Anspannung war bei allen groß, wie sind Sie damit umgegangen?
Steinforth: Weil ich nicht schlafen konnte, habe ich mich Samstagfrüh um 6 Uhr ins Auto gesetzt und bin zum Flohmarkt nach Leipzig gefahren, um mich beim Herumstöbern abzulenken und zu entspannen. Dabei habe ich eine Glashütter Uhr aus DDR-Produktion entdeckt. Die habe ich gleich umgemacht und das alte Schmuckstück hat mir Glück gebracht: Zurück in die Zukunft!