ATP-Finals Zverevs Tennis-Ziele für 2024: „Setze mir keine Limits“
Das Tennis-Jahr ist für Alexander Zverev beendet. Bei den ATP-Finals reicht es trotz zwei Siegen nicht für das Halbfinale. Jetzt geht der Blick schon auf 2024.
Turin - Nach einem strapaziösen Comeback-Jahr geht es für Alexander Zverev erst einmal in den Urlaub auf die Malediven. Sonne, Strand und Meer - das perfekte Setting, um den Akku wieder aufzuladen.
Doch nur auf die faule Haut legen will sich Zverev im Erholungsparadies nicht. Schließlich hat der 26-Jährige für die kommende Saison große Ziele. „Für mich wird nächstes Jahr ein Jahr sein, wo ich mir keine Limits setzen möchte. Mal schauen, wie es dann läuft“, sagte Zverev bei den ATP-Finals in Turin.
Trotz zweier Siege in der Gruppenphase verpasste Zverev beim Jahresabschluss der acht besten Tennisprofis das Halbfinale. Dennoch zog er ein zufriedenes Fazit des ersten Jahres nach seiner schweren Fußverletzung.
Für Zverev ist Olympia eine „Riesenmotivation“
„Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich nicht weiter bin“, sagte Zverev nach dem bedeutungslosen 6:4, 6:4 gegen den Russen Andrej Rubljow im letzten Gruppenspiel. „Aber man muss ja auch das Große und Ganze sehen. Nach so einer Verletzung zurück in den Top 8 zu sein, hier bei den ATP-Finals zu sein, ist ein Erfolg an sich. Da bin ich glücklich drüber“, sagte Zverev. Er wird das Jahr auf Platz sieben abschließen.
Wegen einer schweren Fußverletzung hatte Zverev 2022 mehr als ein halbes Jahr lang pausieren müssen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten steigerte sich der gebürtige Hamburger immer mehr. „Je länger die Saison gedauert hat, desto besser habe ich angefangen, Tennis zu spielen. Das ist für mich auch etwas, wo ich gesehen habe, es wird besser und besser und besser“, sagte Zverev. „Ich bin motiviert, was das nächste Jahr bringt.“
Neben den vier Grand-Slam-Turnieren stehen 2024 vor allem auch die Olympischen Spiele in Paris im Fokus. „Für mich ist Olympia eine Riesenmotivation“, sagte Zverev, der 2021 in Tokio Gold gewonnen hatte. „Ich liebe es, für Deutschland zu spielen. Für mich ist es einfach eine große Ehre da zu sein, im Dorf zu sein“, sagte Zverev, der sich selbst auch als Fahnenträger ins Gespräch gebracht hatte. „Das ist für mich auch ein Riesenthema, wie für jeden Sportler“, sagte Zverev.
Brisantes Thema abseits des Courts
Um bereit für die großen Ziele zu sein, will er bereits auf den Malediven wieder mit dem Training beginnen. „Ich brauche zwei Tage Pause, dann geht es wieder los“, sagte Zverev. Zwar sei er froh, dass das Tourleben jetzt einmal kurz stoppen würde, weil Turniere zu spielen bedeute, jeden Tag mental voll da sein zu müssen. Hart an sich zu arbeiten sei aber kein Problem. „Das Training ist etwas, was ich liebe. Ich liebe es, im Gym zu sein. Ich liebe es, mich zu verbessern. Ich liebe es, einfach Fortschritte zu sehen“, sagte der Olympiasieger. „Deswegen ist das für mich irgendwie auch Urlaub.“
Völlig unbelastet kann Zverev allerdings nicht in den Flieger steigen. Schließlich schwelt immer noch die juristische Auseinandersetzung mit seiner Ex-Freundin. Ende Oktober verhängte das Amtsgericht Tiergarten einen Strafbefehl gegen Zverev, demnach soll der Tennisprofi eine Geldstrafe von 450.000 Euro wegen Körperverletzung zahlen.
Zverev weist die Vorwürfe zurück und hat Einspruch eingelegt. Er werde dagegen mit „allen Mitteln“ vorgehen, hieß es in einer Pressemitteilung der Zverev-Rechtsanwälte. Im kommenden Jahr droht nun ein Prozess. In Turin blockte Zverev das Thema auch auf Anraten seiner Anwälte stets ab. „Ich habe es gesagt: Jeder, der halbwegs einen hohen IQ hat, versteht, um was es geht“, war seine einzige Aussage zu dem brisanten Thema.