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EM in Bratislava Deutsche Volleyballerinnen müssen nach zweitem Sieg zulegen

Nach zwei EM-Spielen die optimale Punkteausbeute - ergebnistechnisch läuft es für die deutschen Volleyballerinnen. Doch spielerisch rufen die Schützlinge von Bundestrainer Koslowski ihr Potenzial noch nicht ganz ab. Müssen sie aber, wollen sie weiterkommen.

23.08.2019, 23:01
Die deutschen Volleyballerinnen konnten gegen Spanien jubeln. Foto: ./CEV
Die deutschen Volleyballerinnen konnten gegen Spanien jubeln. Foto: ./CEV CEV

Bratislava (dpa) – Trotz des zweiten Siegs im zweiten Spiel bei der Volleyball-Europameisterschaft sparte Denise Hanke nicht an Kritik.

"So dürfen wir uns nicht präsentieren, wenn wir hier etwas reißen wollen", sagte die Spielführerin nach dem hart erkämpften 3:1 (15:25, 25:19, 31:29, 25:18)-Sieg gegen Außenseiter Spanien. Denn will das Team von Bundestrainer Felix Koslowski ins Achtelfinale, muss eine klare Leistungssteigerung her. "Wir müssen unser eigenes Spiel aufziehen", mahnte die Schwerinerin Hanke.

Schon beim 3:0-Auftakterfolg gegen die Schweiz hatte die 29-Jährige ihr eigenes Team als "zu passiv" empfunden. Und gegen Spanien hatten die Deutschen weitaus mehr Mühe als erwartet und mussten einen 0:1-Satzrückstand drehen, um den zweiten Erfolg in der Vorrundengruppe D unter Dach und Fach zu bringen. Zudem häuften sich in der slowakischen Hauptstadt Bratislava die Eigenfehler; allein 18 Aufschläge der DVV-Auswahl gingen daneben.

"Wir haben sie vielleicht nicht unterschätzt", sagte Jennifer Geerties, die mit 16 Punkten diesmal beste deutsche Scorerin war. "Aber wir haben gedacht, es würde einfacher werden."

Der spielfreie Sonntag gab dem Kader des EM-Fünften von 2017 Zeit, zu einer anderen Einstellung zu finden und neue Kräfte zu sammeln. Denn am Montag (17.30 Uhr/live Sport 1) können sich die Deutschen gegen den früheren Welt- und Europameister Russland, Favorit auf den Gruppensieg, so viele Fehler wie gegen Spanien nicht leisten.

"Das Team ist uns körperlich überlegen", sagte Diagonalangreiferin Louisa Lippmann. Bundestrainer Koslowski hatte schon vor Beginn der in vier Ländern ausgetragenen Titelkämpfe betont: "Wir gehören physisch nicht zur Spitze." Dennoch gilt der Einzug ins Viertelfinale als Pflicht.

Als Zwischenstation hatte DVV-Sportdirektor Christian Dünnes den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe ausgegeben, aber auch einen Sieg als "nicht unmöglich" bezeichnet. Die besten vier Mannschaften aus jedem Sechser-Pool ziehen bei dieser erstmals mit 24 Nationen besetzten kontinentalen Endrunde ins Achtelfinale ein.