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Comeback in Heilbronn Hambüchen zurück auf der Turn-Bühne: "Geiles Gefühl"

Es war nicht die Rio Olympic Arena, auch nicht das WM-Stadion von Montreal: Sein "kleines" Comeback feierte Hambüchen im überschaubaren Kreis in der Römerhalle von Heilbronn. Gefeiert wurde der Turnstar in der Bundesliga aber wie in früheren Zeiten.

Von Frank Thomas, dpa 22.10.2017, 10:14
Fabian Hambüchen turnt wieder. Foto: How Hwee Young
Fabian Hambüchen turnt wieder. Foto: How Hwee Young EPA

Heilbronn (dpa) - Er ist zurück. Olympiasieger Fabian Hambüchen hat wieder die Turn-Bühne betreten.

336 Tage nach seinem letzten Wettkampf sorgte der 29-jährige Hesse mit elf Scorer-Punkten maßgeblich für den klaren 59:14-Sieg seines Teams KTV Obere Lahn bei Aufsteiger KTT Heilbronn in der Deutschen Turn-Liga (DTL).

"Wahnsinn - es war einfach super. Ein geiles Gefühl, endlich wieder zurück zu sein", sagte Hambüchen der Deutschen Presse-Agentur. Seine internationale Karriere hatte er nach seinem Reck-Erfolg in Rio de Janeiro beendet. Dort hatte er mit einer schweren Schulterverletzung geturnt, die erst im März dieses Jahres operiert wurde. Den Riss in der Supraspinatus-Sehne hatte sich Deutschlands "Sportler des Jahres" bereits im Februar 2016 zugezogen und seine Olympia-Vorbereitung und die Wettkämpfe in Rio unter Schmerzen durchgezogen.

Vor 800 begeisterten Zuschauern ging der Turn-Star in der ausverkauften Römerhalle an drei Geräten an den Start. Vor allem sein Auftritt am Reck, der mit 14,85 Punkten bewertet wurde, war wieder Herzstück seiner Show. Auch an Boden (14,70) und Sprung (13,95) hat er offenbar nichts verlernt.

Hambüchen sprach von einer sehr emotionalen Rückkehr in die Turn-Familie. Seinen letzten Wettkampf hatte er am 19. November 2016 in der DTL noch mit lädierter Schulter absolviert. "Vor allem auch deshalb, weil wir mit Trauerflor angetreten sind, um den verstorbenen DTL-Vorstandsvorsitzenden René Lachmund zu ehren", berichtete Hambüchen. Der DTL-Chef war am 14. Oktober einem Krebsleiden erlegen.

Nach stressigen Monaten mit der Operation, der langwierigen Rehabilitation und zahlreichen Werbeauftritten nach Olympia, ist Hambüchen nun froh, "dass wieder ein Rhythmus mit Studium und Training" sein Leben bestimmt. An eine Rückkehr auf die ganz große Bühne hegt er im Moment keinen Gedanken. Nur am Reck sei er "fast wieder bei 100 Prozent". Bei der WM vor zwei Wochen in  Montreal war eine Stagnation nach dem Rücktritt einiger Altstars sichtbar gewesen.

Der deutsche Vorturner Hambüchen hat sich mit seinem Team nun kühne Ziele gesetzt. "Mit 7:1 Punkten sind wir jetzt Dritter, haben das kleine Finale schon fast sicher. Jetzt heißt unser Ziel: Finale", verkündete er in Heilbronn. Dazu ist aber ein Heimsieg gegen Spitzenreiter TG Saar (8:0 Punkte) am 11. November nötig.

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