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Seit über 100 Jahren Hockey-Herren ringen nach 0:8-Klatsche um Fassung

So hoch hatte seit mehr als 100 Jahren keine deutsche Herrenauswahl mehr im Hockey verloren. Das 0:8 im Beisein von NHL-Star Draisaitl gegen Belgien in der FIH Pro League muss nun schnellstmöglich aufgearbeitet werden.

Von Nina Niedermeyer, dpa 13.06.2019, 13:38

Krefeld (dpa) - Nach der historischen 0:8-Niederlage in der FIH Pro League gegen Belgien suchten die deutschen Hockey-Herren in Krefeld nach Erklärungen.

"Das war absolut ein Desaster, wir haben eine wahnsinnig schlechte Partie abgeliefert. Das darf so nicht passieren", sagte Kapitän Mats Grambusch. Bundestrainer Stefan Kermas verzichtete auf eine Nachbesprechung mit dem Team. "Das soll jeder erstmal einzeln für sich verarbeiten", sagte der 40-Jährige. "Danach ist die Aufgabe, dass wir uns annähern, wie solch ein Spiel zustande kam, warum wir uns nicht besser haben wehren können und warum das Ergebnis so ausgeht."

Bereits zur Pause hatte der Weltmeister mit 3:0 geführt und bis zur 52. Minute das Ergebnis auf 5:0 geschraubt. Kermas ersetzte daraufhin Torhüter Tobias Walter durch einen elften Feldspieler, doch das führte zu weiteren Gegentreffern, so dass am Ende die höchste Niederlage seit mehr als 100 Jahren zu Buche stand. Am 8. November 1913 hatte die DHB-Herrenauswahl mit 1:9 gegen England verloren.

Unter den 689 Zuschauern befand sich auch Eishockey-Star Leon Draisaitl. Der gebürtige Kölner und NHL-Spieler der Edmonton Oilers war zum ersten Mal beim Feldhockey. Grund für die Premiere war Nationalspieler Niklas Wellen, der mit Draisaitls Schwester Kim liiert ist. Auch Lokalmatador Wellen war nach der Pleite fassungslos: "Wir müssen uns zusammensetzen und darüber reden, wie es passieren kann, dass wir so auseinanderfallen. Man kann auf so einem Niveau mal 0:4 verlieren, aber ein 0:8 ist inakzeptabel."

Drei spielfreie Tage bleiben dem Olympia-Dritten nun, ehe am Sonntag (14.30 Uhr) das letzte Saisonspiel gegen Tabellenführer Australien ansteht. "Unser Ziel ist es, ins Grand Final zu kommen, das haben wir nun nicht mehr selbst in der Hand", meinte Co-Kapitän Martin Häner. "Wir müssen drei Punkte holen, um überhaupt noch eine Chance zu haben."

Nur die Top Vier erreichen die Endrunde in Amsterdam und haben ebenfalls einen Startplatz in der Olympia-Qualifikation im Spätherbst sicher. Deutschland ist derzeit nur Fünfter, die viertplatzierten Argentinier haben sogar zwei Spiele weniger absolviert. Die deutschen Damen haben hingegen mit ihrem 2:1-Erfolg gegen Belgien ihren vierten Tabellenrang gefestigt und können am Sonntag (12.00 Uhr) mit einem Sieg gegen Australien ihr Grand-Final-Ticket lösen.

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