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Verband verteidigt BilanzKeine WM-Medaillen im Einzel: Fechter hoffen auf Team-Events

Der Deutsche Fechter-Bund bleibt bei der WM in Budapest ohne Einzel-Medaille. Die Hoffnung ruht nun auf den Mannschaftswettbewerben.

20.07.2019, 17:02

Budapest (dpa) - Benjamin Kleibrink brauchte nicht lange, bis sich der erste Frust gelegt hatte. Wirklich freuen konnte sich der Peking-Olympiasieger aber auch nicht.

"Ganz okay" sei sein zwölfter Platz bei der WM in Budapest, sagte der Florettfechter nach der 9:15-Niederlage gegen den Südkoreaner Son Young Ki im Achtelfinale. Mehr aber auch nicht. Wie schon im vergangenen Jahr wird der Deutsche Fechter-Bund die Heimreise ohne Einzel-Edelmetall antreten.

"Medaillen sind nicht alles, Top-Platzierungen sind auch sehr gut", sagte Sportdirektor Sven Ressel der dpa. "Es erreichen von teilweise 250 Teilnehmern nur drei eine Einzel-Medaille, das muss man sich auch mal vor Augen führen. Nicht immer nur die Medaillen zählen. Klar wollen wir auch wieder in die Medaillenränge - aber wenn unsere Athleten regelmäßig negative Schlagzeilen lesen, hilft das auch nicht."

Der Verband habe in der ungarischen Hauptstadt mit den beiden EM-Dritten Max Hartung (Säbel) und Alexandra Ndolo (Degen) "Eisen im Feuer" gehabt. "Auch Benni hat einen super Wettkampf gezeigt", sagte Ressel. "Aber irgendwo fehlt dann das letzte Quäntchen. Wir haben einen kleinen Schritt nach vorne gemacht im Vergleich zum letzten Jahr. Aber natürlich schwingt eine kleine Enttäuschung mit. Jetzt schauen wir, dass wir mit der Mannschaft einiges herausholen."

Die Team-Europameister im Säbelfechten um Hartung, der mit Platz sechs das beste deutsche Einzel-Ergebnis erreicht hatte, qualifizierten sich am Samstag durch ein 45:31 gegen Venezuela und ein 45:42 gegen Kanada für das Viertelfinale am Sonntag gegen Russland. Die Degenfechterinnen erreichten im Team dagegen durch ein 28:29 gegen Italien nur die Platzierungsrunde.

Die Mannschaftswettbewerbe sind vor allem für die Olympischen Spiele 2020 von großer Bedeutung. Pro Waffe und Geschlecht qualifizieren sich die jeweils vier besten Nationen der Weltrangliste, dazu je ein weiterer Nationalverband aus jeder der vier "Zonen" des Weltverbandes FIE (Afrika, Europa, Asien-Ozeanien, Amerika). Bei der WM gibt es teilweise mehr als doppelt so viele Punkte für gute Platzierungen.

Im Einzel hatte Kleibrink zum Auftakt der Hauptrunde das teaminterne Duell mit dem viermaligen Einzel-Weltmeister Peter Joppich 15:9 gewonnen, im Sechzehntelfinale besiegte er den Südkoreaner Heo Jun 12:11. Das Gefecht gegen Joppich zum Start sei "ein ganz ungünstiges" gewesen, sagte der 33-Jährige. "Wir kennen uns seit 20 Jahren, es ist eine große Rivalität mit so viel Erfolg für beide. Sehr schwierig und intensiv. Das ist mental so anstrengend, gegen jemanden zu fechten, den man so gut kennt."

Wie Joppich in der ersten K.o.-Runde des Hauptfeldes ausgeschieden waren auch Luis Klein und André Sanita. Für die deutschen Säbelfechterinnen Anna Limbach, Julika Funke und Léa Krüger war der Wettkampftag ebenfalls früh vorbei; Limbach belegte als beste Deutsche Platz 24.

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