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Turn-EM in Stettin Olympia-Held Toba ohne Fehler im Mehrkampf-Finale

Als einzigem deutschen Turner war dem Olympia-Helden Andreas Toba der Einzug in ein Finale gelungen. Am Freitag gelang ihm im Mehrkampf eine weitere Steigerung. Die 16 Jahre alte EM-Debütantin Lisa Zimmermann konnte nicht an ihre Leistung aus dem Vorkampf anknüpfen.

Von Frank Thomas, dpa 12.04.2019, 18:35
Lieferte eine fehlerfreie Vorstellung ab: Andreas Toba. Foto: Mateusz Slodkowski/SOPA Images via ZUMA Wire
Lieferte eine fehlerfreie Vorstellung ab: Andreas Toba. Foto: Mateusz Slodkowski/SOPA Images via ZUMA Wire SOPA Images via ZUMA Wire

Stettin (dpa) - Nach der Reckübung entlud sich bei Andreas Toba die Anspannung: Der sonst so ruhig wirkende Hannoveraner jubelte dem Publikum mit erhobenen Fäusten zu.

Mit Platz elf im Finale der Mehrkampf-Entscheidung hatte der 28 Jahre alte Olympia-Held bei den Turn-Europameisterschaften in Stettin am Freitag die deutschen Erwartungen erfüllt.

"Diese Leistung war eine Bestätigung für das harte Training nach den vielen Verletzungen", sagte Toba. Bei seinem Comeback nach drei Jahren ohne einen kompletten Sechskampf beeindruckte der 28 Jahre alte Niedersachse vor allem durch Ausgeglichenheit. Mit 82,231 Punkten verfehlte er die Top 10 und seine beste EM-Platzierung mit Rang sieben 2013 in Moskau nur knapp.

Cheftrainer Andreas Hirsch lobte die Konstanz des Athleten, der inklusive des Podiumtrainings in Stettin 18 Übungen ohne Patzer absolvierte. "Das werde ich morgen in den Knochen spüren", meinte Toba schmunzelnd. "Ich habe eben ein Programm einstudiert, dass ich ohne Sturz durchkomme. Jetzt gilt es, weiter an den Schwierigkeiten zu arbeiten, um wieder in die Top 10 zu rutschen."

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war Toba enorme Aufmerksamkeit zuteil geworden, weil er mit einem zuvor erlittenen Kreuzbandriss am Pauschenpferd weiter turnte und damit der deutschen Riege den Einzug ins olympische Team-Finale ermöglichte.

Erstmals Europameister wurde der in der Bundesliga für die TG Saar startende Nikita Nagorny mit 88,665 Punkten vor seinem Teamgefährten, dem Allround-Weltmeister Artur Dalalojan (87,832). "Die Russen sind ganz normale Menschen, aber sie turnen schon knallig", lobte Hirsch die überragenden Athleten. Im Mai wird er mit seiner Riege ins Trainingslager der Champions an den "Runden See" bei Moskau reisen, um einiges von ihnen zu lernen. Mit Bronze holte Marios Georgiou die erste Turn-EM-Medaille für Zypern.

Am Abend erkämpfte Melanie de Jesus dos Santos dann das zweite Mehrkampf-Gold für Frankreich in der Geschichte der Europameisterschaften. 14 Jahre nach dem Erfolg von Marine Debauve setzte sie sich mit 55,433 Punkten knapp vor Titelverteidigerin Elissa Downie aus Großbritannien (55,365 Punkte) durch.

Die 16 Jahre alte Chemnitzerin Lisa Zimmermann, die bei ihrem EM-Debüt überraschend in das Finale eingezogen war, büßte gleich auf dem Auftaktgerät Schwebebalken durch zwei Stürze alle Chancen auf eine gute Platzierung ein. Mit 47,799 Punkten landete sie auf Rang 24, nachdem sie im Vorkampf noch auf drei Zähler mehr gekommen war.

Mitteilung DTB als EM-Vorschau

Auslosung EM 2019

Zeitplan EM 2019

Ergebnisse EM 2019

Steckbrief Andreas Toba

Steckbrief Lisa Zimmermann