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Deutsche Meisterschaften Road to Timmendorf: "Kribbeln" bei den Beachvolleyball-Stars

Das WM-Sommermärchen von Thole/Wickler ist ein Jahr her, der Welttour-Triumph von Ludwig/Kozuch liegt fast genauso lange zurück. Corona stoppte den Beachvolleyball weltweit. In Deutschland wird nun der nationale Titel zu einem Highlight. Es gibt aber auch Ärger.

Von Jens Mende 15.07.2020, 10:45

Düsseldorf (dpa) - Jetzt baggern und pritschen auch die deutschen Stars der Beachszene um Olympiasiegerin Laura Ludwig und die Sensations-Vizeweltmeister Thole/Wickler wieder mit.

Nach einer nervend langen Corona-Zwangspause in allen Sandkästen der Welt werden die kurzfristig geretteten nationalen Meisterschaften für die Beachvolleyballer noch zum Saison-Höhepunkt. Selbst die schon in den Ruhestand verabschiedete, ehemalige Ludwig-Erfolgspartnerin Kira Walkenhorst will es noch einmal wissen. Indes: Der ehemaligen Welt- und Europameisterin fehlt vor dem Qualifikationsstart am Wochenende in Düsseldorf für ihr Comeback noch eine Spielgefährtin. "Partnerin wanted", Mitspielerin gesucht, verbreitete Walkenhorst via Internet.

"Die Zeit war alles andere als optimal, aber wir haben viel Positives daraus gezogen", sagte Ausnahme-Beachvolleyballerin Ludwig vor dem Re-Start. Nach privaten Monaten zusammen mit ihrem Lebenspartner Imornefe "Morph" Bowes, der auch Trainer des Duos Laura Ludwig und Margareta Kozuch ist, und ihrem zweijährigen Sohn Teo "kribbelt es wieder", verriet die siebenmalige deutsche Meisterin. Jetzt will sie Anfang September in Timmendorfer Strand ihren achten Titel. Mit Welttour-Turnieren, bei denen Punkte für Olympia 2021 vergeben werden, rechnet Ludwig 2020 nicht mehr. Zumindest soll es vom 16. bis 20. September in Jurmala (Lettland) noch um den EM-Titel gehen.

"Wir freuen uns sehr, wieder Wettkämpfe im Blick zu haben, denn all das Training hilft nicht, wenn wir es nicht aufs Feld bringen können", erklärte Julius Thole. Im Vorjahr schrieb er in seiner Heimatstadt Hamburg mit Partner Clemens Wickler ein kleines Beachvolleyball-WM-Sommermärchen. Erst im Finale wurden die deutschen Außenseiter gestoppt. Für das auf den kommenden Sommer verschobene olympische Turnier sind Thole/Wickler bereits qualifiziert.

Die Corona-Pause hat der Rechtswissenschaftsstudent Thole genutzt, um sich auf den "angestrebten Schwerpunkt Gesellschaftsrecht vorzubereiten". Jetzt tritt der Blocker mit seinem Abwehrspieler Wickler in Düsseldorf und in Hamburg zu Top-8-Turnieren der bereits für das Meisterschaftsfinale an der Ostsee gesetzten Teams an. Parallel bewerben sich andere Teams auf der "Road to Timmendorfer Strand" um die restlichen Startplätze. Für Thole eine willkommene Serie: "So eine lange wettkampffreie Phase hatten wir noch nie."

Doch es gab auch Ärger um die vom Deutschen Volleyball-Verband festgelegte Wettkampfform. Das Qualisystem mit den für Timmendorf schon gesetzten Duos sei "ungerecht", da alle Teams in diesem Jahr noch keine Leistungsnachweise bringen konnten, kritisierte der frühere Hallen-Nationalspieler Dirk Westphal. Mit seinem Berliner Partner Max Betzien gewann er gerade die von Spielern selbst initiierte Beach-Liga. Auf die Meisterschafts-Quali verzichtet Westpha wie der ehemalige Vize-Meister Eric Stadie und andere.

Der DVV konterte: Der Modus sei mit Spielervertretern abgestimmt, die Nationalteams und die weiteren direkt startberechtigten Final-Duos hätten sich "ihren Status über einen längeren Zeitraum erarbeitet".

© dpa-infocom, dpa:200715-99-797743/2

Deutscher Volleyball-Verband

Mitteilung des DVV