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Titelkämpfe in Stuttgart Russe Nagorni ist der neue Turn-Weltmeister

Der neue Turnkönig Nagorni und sein russischer Landsmann Dalalojan beweisen bei der WM ihre Vormachtstellung auch im Mehrkampf-Finale. Der deutsche Meister Toba landet nach schwachem Beginn auf Rang 19 und ist nicht hundertprozentig zufrieden.

Von Ulli Brünger, dpa 11.10.2019, 18:50

Stuttgart (dpa) - Der Russe Nikita Nagorni ist der neue Turn-König. Der 22-Jährige aus Rostow löste im WM-Mehrkampffinale seinen Landsmann und Titelverteidiger Artur Dalalojan auf dem Thron ab und sicherte sich nach dem Sieg mit dem russischen Team bereits seine zweite Goldmedaille in Stuttgart.

Mit 88,772 Punkten verwies Europameister Nagorni seinen Teamkameraden Dalalojan (87,165) und den Ukrainer Oleg Wernjajew (86,973) auf die Plätze zwei und drei.

Der deutsche Mehrkampfmeister Andreas Toba steigerte sich von Gerät zu Gerät und beendete den insgesamt hochklassigen und spannenden Wettkampf mit 81,640 Zählern auf dem 19. Rang. Nach seiner Boden-Übung zum Abschluss des Sechskampfs riss der Hannoveraner die Arme hoch, verteilte Handküsschen ans Publikum und fiel seinem Heimtrainer Adrian Catanoiu in die Arme.

"Nach dem etwas schwachen Start war ich froh, dass ich es noch so hingekriegt habe", sagte Toba. "Alles in allem bin ich zufrieden. Ich habe ein paar Punkte am Pferd und an den Ringen liegengelassen. Aber es klappt nicht immer alles hundertprozentig", meinte er. Auf diesem Niveau würde jeder kleine Fehler bestraft. "Trotzdem habe ich eine gute WM geturnt und bin dankbar, sie vor dem Heimpublikum erlebt zu haben."

Toba startete am Pauschenpferd und erhielt an seinem schwächsten Gerät nur 12,566 Zähler, das war ein glatter Punkt weniger als in der Qualifikation. Zwar brachte er seine Übung flüssig durch, doch die Kampfrichter zogen dem 29-Jährigen einiges ab, weil er seine Scheren nicht hoch genug geturnt hatte. Kein optimaler Beginn, als 24. und Letzter des Feldes ging er ans zweite Gerät.

Doch der einzige Deutsche unter den besten 24 Turnern ließ sich nicht beirren, blieb konzentriert und steigerte sich an den Ringen. Auch am Sprungtisch lief es gut, so dass er zur Halbzeit Boden gegenüber der Konkurrenz gutmachen konnte und sich unter die Top 20 vorkämpfte. "Ich haben im Training nochmal an den Abgängen und Ständen gearbeitet", hatte Toba zuvor erklärt. Und tatsächlich gelang ihm der Doppelsalto gebückt am Barren besser als im Vorkampf. Und auch nach seinem Abgang am Reck stand er wie einbetoniert.

Einen spannenden Spitzenkampf von Anfang an lieferten sich die beiden Russen, Titelverteidiger Dalalojan und Mehrkampf-Europameister Nagorni, mit dem 2017er Weltmeister Xiao Ruoteng aus China sowie dem besten Amerikaner Sam Mikulak. Auch der Ukrainer Oleg Wernjajew mischte ganz vorn mit. Die Führung wechselte von Gerät zu Gerät.

Absolute Highlights waren Nagornis Dreifach-Salto am Boden, Xiaos Vorstellung am Pferd und die Barren-Übungen von Wernjajew und Mikulak. Bei Halbzeit lag der 26-Jährige aus Kalifornien, der als Letzter der Qualifikation so gerade ins Feld gerutscht war, sogar vorn. Allerdings verspielte Mikulak dann alle Medaillen-Chancen, als er am Pauschenpferd absteigen musste. Dalalojan patzte am Sprung, als er fast auf dem Hosenboden landete, sich aber gerade noch fing. Am Ende profitierte der Titelverteidiger vom Absteiger des Chinesen Xiao am Reck und konnte wenigstens Silber retten.

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