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IOC-Präsident Bach zu Russland-Skandal: "Schnelle Entscheidung"

Das Internationale Olympische Komitee und der Weltverband IAAF treffen sich traditionell bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften zu einem Spitzengespräch. So auch in London vor dem WM-Start. Thema an der Themse: Der Umgang mit dem russischen Doping-Skandal.

04.08.2017, 15:36

London (dpa) - Präsident Thomas Bach hat Vorgehen und Aufarbeitung des Internationalen Olympischen Komitees im russischen Doping-Skandal nach einer gemeinsamen Sitzung mit dem Leichtathletik-Weltverband verteidigt.

"Die IAAF ist in einer speziellen Situation hat spezielle Maßnahmen ergriffen und mutige Entscheidungen getroffen", sagte er nach dem Treffen anlässlich der Leichtathletik-WM in London. Das IOC habe diesen Weg von Anfang an unterstützt.

Die IAAF hatte nach der Enthüllung eines systematischen Dopings im November 2015 den russischen Leichtathletik-Verband RUSAF suspendiert und das Land von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro ausgeschlossen. Beim IAAF-Kongress am Donnerstag in London wurde zudem entschieden, die Suspendierung Russlands wegen nicht ausreichender Fortschritte bei der Etablierung eines unabhängigen Anti-Doping-Systems zu verlängern.

"Die IAAF ist der einzige Verband, dessen frühere Führung in dem von Richard McLaren untersuchten Fall verstrickt gewesen ist", nannte Bach einen weiteren Grund für die harten Maßnahmen der IAAF. Das IOC hatte dagegen bei den Spielen in Rio auf einen kollektiven Bann Russlands verzichtet, obwohl auch Athleten anderer Sommersportarten von dem WADA-Sonderermittler McLaren des Doping-Betrugs beschuldigt worden waren und das Betrugssystem auch in weiteren Sportarten Russlands existierte.

Das IOC steht nun vor der Entscheidung, wie die ebenfalls von McLaren nachgewiesenen Doping-Vertuschungen bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi sanktioniert werden. "Zwei Kommissionen des IOC sind damit befasst. Die Entscheidung soll schnell fallen", sagte Bach. Dabei geht es um Doping-Proben von 28 russischen Wintersportlern, die bei den Sotschi-Spielen manipuliert worden sein sollen, aber auch um eine mögliche generelle Strafe.

Gastgeber Russland hat immerhin mit Hilfe eines Geheimdienstes Doping-Proben im Kontrolllabor von Sotschi ausgetauscht und manipuliert. Ob diese Sabotage mit einer Verbannung Russlands von den nächsten Winterspielen 2018 in Pyeongchang bestraft werden könnte, ließ das IOC bisher offen. Nichts sei ausgeschlossen, betonte Bach in London.