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Corona-Krise DOSB-Chef: Athleten an Olympia-Entscheidung beteiligen

12.07.2020, 13:49

Hamburg (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund will die Sportler im Falle einer anhaltenden Corona-Krise an der Entscheidung über Deutschlands Teilnahme an den Sommerspielen 2021 in Tokio beteiligen.

"Wir hatten in der Phase der Verschiebung ein intensives Forum absolviert und einen tollen gemeinsamen Austausch", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann im ARD-Magazin "Sportschau Thema". "Aus meinem Verständnis würden wir das im kommenden Jahr wieder so tun."

Allerdings sei eine "kollektive Beschlusslage" über Deutschlands Olympia-Teilnahme "so gut wie nicht möglich", meinte Hörmann. Es werde niemals zu einem einheitlichen Bild im Kreis der Athleten kommen. "Ich muss klar und deutlich sagen: Eine Entscheidung treffen für jeden einzelnen Athleten, kann nur jeder einzelne Athlet. Jeder, der jetzt trainiert für die Olympischen Spiele, hat das Recht, dass er an den Spielen teilnimmt", sagte er. Andernfalls erwarte er juristische Klagen von betroffenen Sportlern.

Ob und mit welchen Einschränkungen die Tokio-Spiele stattfinden können, bleibt für den Hamburger Virologen Jonas Schmidt-Chanasit bis kurz vor der geplanten Eröffnung im 23. Juli 2021 unvorhersehbar. "Wenn es im Mai oder Juni ein großes Infektionsgeschehen gibt, dann muss man sie noch mal verschieben oder absagen. So kurz wie möglich vor Beginn der Spiele sollte man sich die Lage anschauen", sagte er.

Für eine mögliche Bewerbung der Region Rhein-Ruhr um die Sommerspiele 2032 erwartet der DOSB-Präsident ein klares Bekenntnis der Politik. In repräsentativen Umfragen gebe es laut Hörmann in der Bevölkerung der Region "bis zu 70 Prozent Zustimmung" für Olympische Spiele an Rhein und Ruhr. "Die alles entscheidende Frage wird sein: Hat die deutsche Politik nach der Pandemie Interesse dran, ein solches Thema mit Mittel- und Langfristperspektive umzusetzen", fragte er. "Wenn das nicht gegeben ist, dann macht‘s keinen Sinn."

© dpa-infocom, dpa:200712-99-762902/2

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