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Freitag: Nach Nein zu Olympia eine Denkpause

30.11.2015, 05:41

Düsseldorf (dpa) - Die Sportausschussvorsitzende des Deutschen Bundestages erwartet, dass das Thema einer Olympia-Bewerbung nach dem Nein der Hamburger für eine Kandidatur für 2024 auf unabsehbare Zeit vom Tisch ist.

Meine große Sorge ist, dass wir in Deutschland über viele Jahre nicht mehr über eine Bewerbung reden werden, kommentierte Dagmar Freitag die Ablehnung des Sport-Großprojektes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir es 2028 noch einmal versuchen, sondern halte es auch für geboten, uns eine Denkpause zu verordnen.

Bei dem Referendum stimmten am Sonntag 51,6 Prozent der Hamburger dagegen, dass sich die Stadt um die Olympischen Spiele 2024 bewirbt. Nur 48,4 Prozent waren dafür.

Es ist ein demokratisch zustande gekommenes Ergebnis, das es zu akzeptieren gilt. Ich bedauere persönlich das Ergebnis, mit dem ich auch so nicht gerechnet hätte, meinte die SPD-Politikerin. Ich hatte eher eine knappe Zustimmung erwartet. Es ist eine vertane Chance für den deutschen Sport. Als Gründe für das Scheitern nennt sie die mittlerweile schwierige Situation für den Sport, national wie international. Affären und Skandale wie im Fußball-Weltverband FIFA, dem Deutschen Fußball-Bund oder der russischen Leichtathletik hätten ein sehr schwieriges Licht auf den Sport geworfen.

Schade ist, dass Deutschland aus der internationalen Diskussion um die Austragung von Olympischen Spielen vorerst ausgeschlossen ist und wohl kaum noch ständig Kritik an die Vergabe an Länder üben kann, die unseren Standards in mehrfacher Hinsicht nicht standhalten, sagte Freitag unter anderen mit Blick auf Vergabe der Winterspiele 2022 an Peking. Wir hätten mit der Olympia-Bewerbung von Hamburg ein nachhaltiges Konzept und damit eine Alternative gehabt.