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Annalena Baerbock Grünen-Chefin kritisiert DFB-Führung - "Unglücklich"

22.09.2018, 10:36

Berlin (dpa) - Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um Präsident Reinhard Grindel für deren Krisen-Management kritisiert.

"Die Rolle von Reinhard Grindel in der Debatte um Mesut Özil war mindestens unglücklich. Auch die Verlegung des Länderspiels gegen Peru von Frankfurt nach Sinsheim mutet seltsam an", sagte die 37 Jahre alte Parteivorsitzende der Grünen in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Der 29-jährige Mesut Özil war nach dem WM-Aus aus dem DFB-Team zurückgetreten und fühlte sich vom DFB und speziell von Grindel in der Affäre um seine Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan alleingelassen. Der DFB-Chef räumte später Fehler im Umgang mit dem Mittelfeldspieler ein.

Das Länderspiel gegen Peru (2:1) war in Sinsheim statt Frankfurt ausgetragen worden. Angeblich, weil Grindel die Befürchtung hegte, dass Frankfurter Ultras kurz vor der Vergabe des EM-Turniers 2024 die deutsche Bewerbung mit negativen Bildern von Ausschreitungen oder Bengalos torpedieren könnten. Das berichtete der "Spiegel" und berief sich dabei auf einen internen Mailwechsel der DFB-Spitze.

Baerbock forderte zudem ein stärkeres Engagement der Bundesligisten bei der Finanzierung von Polizei-Einsätzen und regte eine von den Proficlubs zu entrichtende Sicherheits-Pauschale an. "Die Liga sollte zugeben, dass ihre Verantwortung nicht am Stadiontor endet. Wenn es verfassungsrechtlich nicht möglich sein sollte, dass der Profifußball sich an den Polizeieinsätzen beteiligt, was ja gerichtlich geklärt wird, sollten wir über alternative Beteiligungsformen sprechen", sagte Baerbock. "Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass man über eine Pauschale Fan-Projekte für mehr Konfliktprävention fördert. Solche Ansätze gibt es ja längst, nur eben nicht flächendeckend und ausfinanziert."

SZ-Interview (Bezahlschranke)

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