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Ex-Chef Moskauer Analyselabor Kronzeuge Rodschenkow warnt WADA vor Zulassung der RUSADA

19.09.2018, 15:16

Frankfurt/Main (dpa) - Grigori Rodschenkow, früherer Leiter des Moskauer Analyselabors, hat die WADA gewarnt, nicht den falschen Behauptungen aus seinem Land vor der Entscheidung über die Wiederzulassung der Anti-Doping-Agentur RUSADA zu unterliegen.

"Das wäre für einen sauberen Sport eine Katastrophe", schrieb der in den USA unter Zeugenschutz lebende Kronzeuge des russischen Doping-Skandals in einem Betrag für die Zeitung "USA Today". Die WADA entscheidet am 20. September über die Aufhebung der seit gut drei Jahren währenden RUSADA-Suspendierung.

RUSADA sei ein zentraler Bestandteil des ausgeklügelten Betrugssystems und der Vertuschung positiver Dopingbefunde "durch das inzwischen berüchtigte Moskauer Laboratorium" gewesen, schrieb Rodschenkow. "Diese kriminellen Handlungen wurden von zahlreichen Akteuren durchgeführt, die von der russischen Regierung und ihren führenden Mitarbeitern und Institutionen, darunter Präsident Wladimir Putin, der Russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB), das russische Sportministerium, die Armee und die Polizei koordiniert wurden."

Er erinnere sich "mit schwerem Herzen und tiefem Bedauern" an jene Momente, bei denen das olympische Ideal verraten wurde. "Und es ist meine aufrichtigste Hoffnung, dass meine Bemühungen und meine Perspektive dazu beitragen können, dieses zerbrochene System zu reparieren", schrieb Rodschenkow.

Der McLaren-Report habe den Betrug durch den russischen Staat und all seine Organisationen dokumentiert. Deshalb sei es wichtig, dass die WADA von den russischen Sportbehörden "klar und deutlich fordert", den Bericht vollständig anzuerkennen.

Gastbeitrag von Rodschneko in USA-Today