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IWF Putsch bei Gewichthebern? IOC beklagt Vorgehen des Verbandes

14.10.2020, 19:12

Hamburg (dpa) - Das Internationale Olympische Komitee hat sich verwundert über die Internationale Gewichtheber-Föderation IWF gezeigt.

Das IOC beklagte in einer Pressemitteilung die Absetzung von Ursula Garza Papandrea, die aber von der IWF bislang nicht offiziell bestätigt wurde. Auf der Verbandshomepage wird die Amerikanerin noch als Interimspräsidentin geführt.

Papandrea hatte das Amt im April vom Ungarn Tamas Ajan übernommen, dem unter anderem Korruption und Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln vorgeworfen wurden. Nun soll Papandrea durch den Thailänder Intarat Yodbangtoey ersetzt worden sein.

Interimspräsidentin Papandrea bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass die Vorstandsmitglieder am 13. Oktober beschlossen hätten, sie während einer virtuellen Sitzung, an der sie nicht teilnahm, aus dem Amt zu entfernen. Zugleich stellte sie die Autorität des Vorstands in Frage, sie vor einem ordentlichen Wahlkongress aus dem Amt zu entfernen. Sie sagte, die Vorstandsmitglieder hätten all ihre Versuche, die IWF umzugestalten, wiederholt vereitelt, nachdem eine Untersuchung mutmaßliche Korruption und Dopingvertuschungen aufgedeckt hatte.

"Diese Leute hatten Jahrzehnte Zeit, sich ein neues Regelwerk zu schreiben, sie hatten Jahrzehnte Zeit, sich zu reformieren, und plötzlich werden sie es jetzt wirklich tun? Ich bin ein bisschen skeptisch", sagte sie AP.

Das IOC betonte unterdessen die exzellente Zusammenarbeit mit der 51-jährigen Amerikanerin, die Reformen in dem umstrittenen Verband gestartet habe. Da dem Komitee noch nicht alle Informationen vorliegen, will es die Vorgänge bei der IWF weiter beobachten.

© dpa-infocom, dpa:201014-99-946835/2

IOC-Mitteilung

IWF-Homepage

Bericht auf Inside the Games